Für Toni Bortoluzzi, den 67-jährigen Schreinermeister aus Affoltern am Albis ZH, dient eine Beziehung nur der Fortpflanzung. Deshalb sollten Schwule und Lesben nicht die gleichen Rechte haben wie heterosexuelle Paare, findet er.
Er poltere gegen gleichgeschlechtliche Beziehungen,
Und überhaupt – man könne das alles ganz schön mit der Natur erklären:
Deshalb folgert Bortoluzzi:
Toni Bortoluzzi geht auch nochmals darauf ein, was ihn an der Sängerin Conchita Wurst und am Kult um ihre Person so nervt:
Auf die Frage, ob er dieses Wochenende am Zurich Pride Festival teilnehmen und sogar mittanzen würde, hat er eine raffinierte Ausrede:
So weit, so gut. Doch, war da nicht etwas? Kennt Toni Bortoluzzi nicht selber Schwule? Eingermassen überraschend die Antwort:
... und der SVP-Politiker verrät, wer gemeint ist: Sportkommentator Hans Jucker. Die beiden sassen gemeinsam im Gemeinderat von Affoltern am Albis.
Bei einem Gemeinderatsausflug zur Grossen Scheidegg hätten alle Männer – wie es sich gehört – von der Jungfrau geschwärmt. Nur Hans Jucker nicht:
Ob das enge Verhältnis zu Hans Jucker nicht sonderbar sei, wird Bortoluzzi daraufhin gefragt. Doch er winkt ab:
Aha. Interessant. Und welche waren das? Im Grunde genommen ist das bei den Schwulen genauso wie bei den heterosexuellen Männern – alles ganz einfach:
Da drängt sich doch die Frage auf, ob er, Toni Bortoluzzi, jemals untreu gewesen sei? Darauf antwortet er:
Eine Partnerschaft hänge nicht bei allen von Treue ab. Inwiefern seine Ehe dazugehöre, sei zudem «nicht wichtig». Seine Laster seien aber die Folgenden:
Seine Laster sind denn auch der Grund, weshalb es bei Bortoluzzi, der lange im FC Nationalrat war, beim Torjubel nie zu körperlicher Nähe mit einem anderen Mann gekommen ist:
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung! Beim Duschen nach dem Fussball habe zudem nicht das Duschen, sondern der Sport im Vordergrund gestanden. Eine weise Aussage!
Zu guter Letzt darf Toni Bortoluzzi noch etwas über Politik reden. Auf die Frage, ob die «alten Kämpen» wie er für die SVP nicht ein Sicherheitsrisiko seien, kontert er nochmals richtig:
Die junge, akademische Abteilung der SVP müsse erst noch beweisen, dass sie besser und erfolgreicher sei, «als wir in den letzten Jahrzehnten.»
Und wie lange möchte er noch im Parlament ausharren, jetzt wo sein grosses Vorbild Christoph Blocher nicht mehr im Rat sitzt?
(egg)
Einer Gesellschaft, die sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt hat, ist klar, dass solche Aussagen lächerlich und mehr als peinlich sind.