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«Chaos» bei der SVP – Referendum droht zu scheitern

«Chaos» bei der SVP – Blocher nimmt sich Schlüer vor

14.12.2022, 09:2914.12.2022, 13:07
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Der Grandseigneur der SVP, Christoph Blocher, hat Sorgen: Das Referendum gegen den indirekten Gegenvorschlag zur Gletscherinitiative (von der SVP liebevoll «Stromfresser-Gesetz» getauft) sowie die Neutralitätsinitiative drohen zu scheitern.

Dem Referendum fehlen noch 20'000 Unterschriften, und die müssten in nur 40 Tagen gesammelt werden. Für die Unterschriften der Neutralitätsinitiative bleibt zwar noch ein Jahr, allerdings bedrohten SVP-interne Querelen den erfolgreichen Abschluss, schreibt die NZZ.

Alt-Bundesrat Christoph Blocher spricht an einer Veranstaltung von Pro Schweiz zu 30 Jahren EWR-Nein zur EU im Schuetzenhaus Albisguetli in Zuerich, aufgenommen am Freitag, 2. Dezember 2022. (KEYSTONE ...
SVP-Übervater Christoph Blocher hat sich Ulrich Schlüer vorgeknöpft.Bild: keystone

Das «Chaos» um Ulrich Schlüer

Die gesammelten Unterschriften der SVP landen auf dem Schreibtisch des Altnationalrats Ulrich Schlüer, der das «Office» des Referendum-Komitees leitet. Doch genau dort soll es nun harzen, schreibt die NZZ: Es gebe unstimmige Rückmeldungen über die Anzahl der eingegangenen Unterschriften. In der Partei sei sogar von «Chaos» die Rede.

Darum habe Blocher eingegriffen und Schlüer während des Fraktions- und Parteiessens im Rahmen der Bundesratswahl von Albert Rösti zurechtgewiesen. Denn die Kampagnen-Kompetenz von Schlüer könnte die SVP dereinst vor Probleme stellen, so die NZZ unter Berufung auf Blocher-nahe Quellen.

Alt-Nationalrat Ulrich Schlueer (SVP-ZH) und weitere Personen vom Initiativkomitee reichen die Volksinitiative "Rettet unser Schweizer Gold" ein, am Mittwoch 20. Maerz 2013, in Bern. 105&#03 ...
Verwaltet die Unterschriften für die SVP: Ulrich Schlüer. Hier 2013 in Bern als Vertreter des Initiativkomitees «Rettet unser Schweizer Gold». Bild: KEYSTONE

Referendum gegen das «Stromfresser-Gesetz»

Der indirekte Gegenvorschlag zur Gletscherinitiative ist eine Vorlage der nationalrätlichen Umweltkommission. Sie übernimmt in den wichtigsten Punkten die Forderungen der Gletscherinitiative – allen voran das Ziel, dass ab 2050 nicht mehr Treibhausgase ausgestossen werden sollen, als natürliche und technische CO₂-Speicher aufnehmen können. Im Gegensatz zum Text der Gletscherinitiative ist beim Gegenvorschlag aber kein explizites Verbot fossiler Energien vorgesehen.

Trotzdem prophezeit die SVP bei Annahme des indirekten Gegenvorschlags zur Gletscherinitiative einen massiven Anstieg des Stromverbrauchs und gleichzeitig einen Anstieg der Energiekosten.

Mit dem Referendum will die SVP an die Erfolge anknüpfen, die die Partei gegen das CO₂-Gesetz vor zwei Jahren verbuchen konnte.

(yam)

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110 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Frankygoes
14.12.2022 09:57registriert März 2019
Vielleicht würde das Chaos schon weniger, wenn die Partei mal den Wechsel ins neue Jahrtausend vollziehen würde..
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Silberlicht
14.12.2022 09:35registriert November 2022
Das blöde Referendum der SVP unterzeichne ich nicht. In der SVP hocken nur dumme Leute, die nicht begriffen haben, wie gefährlich der Klimawandel ist.
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Walter Sahli
14.12.2022 10:18registriert März 2014
Yeeehh, Greisenschlegis! Ein 82-Jähriger prügelt auf einen 78-Jährigen ein! Sofort Popcorn holen.
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