Jetzt muss sich der Gesamt-Bundesrat zu Maurers Corona-Rede äussern
Der Auftritt des Finanzministers Ueli Maurer an einer SVP-Parteitagung in Wald (ZH) machte Schlagzeilen. Primär, weil sich der Bundesrat in einem Hemd der «Freiheitstrychler» ablichten liess, eben jener Gruppierung, die an vorderster Front gegen die Corona-Massnahmen demonstriert.
Ueli Maurer über das Versagen des Bundesrats
Maurer musste sich von einigen Politikerinnen und Politikern vorwerfen lassen, gegen das Kollegialitätsprinzip zu verstossen. Der Gesamtbundesrat hielt sich bislang mit einem Statement zurück. Doch nun wird er gezwungen, sich zu Maurers Auftritt in Wald am kommenden Montag im Parlament zu äussern. Neun Vertreterinnen und Vertreter der SP haben im Parlament dazu je eine Frage eingereicht.
Spielt der Bundesrat Gott?
Maurers Outfit wird dabei kaum eine Rolle spielen. Es geht vielmehr um die Rede, die er an der Parteitagung gehalten hat. SP-Nationalrat Roger Nordmann will zum Beispiel wissen:
Unterstützt der Bundesrat die Behauptung, dass er Gott spiele und dass die verfassungsmässigen politischen Rechte und das Parlament als oberste Gewalt des Landes ausgesetzt worden seien?
In den Fragen geht es nicht nur um die Corona-Krise. Maurer äusserte sich auch zum CO2-Gesetz, dass man «gebodigt» habe und zwar «gut gemeint» gewesen sei, aber auch eine «Machtkonzentration» implizierte. Auch hier will die SP-Fraktion wissen, ob Maurer damit gegen das verfassungsrechtlich festgeschriebene Kollegialitätsprinzip verstosse. Einen Auszug aus Maurers Rede mit den pikantesten Aussagen findest du im Video oben.
(ohe/een)
