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SVP

SVP: Marco Chiesa will nur mit Lohn Präsident werden

Warum Marco Chiesa nur mit Entschädigung neuer SVP-Präsident werden will

03.08.2020, 06:2103.08.2020, 12:31
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Der Tessiner Ständerat Marco Chiesa will SVP-Parteichef werden. Und für das eigentlich unbezahlte Amt fordert er in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen vom Montag eine Entschädigung.

Er soll das SVP-S
Ohne Entschädigung will er nicht antreten: Marco Chiesa.Bild: sda

«Ich war schon immer dafür, dass der SVP-Präsident entschädigt wird», erklärte Chiesa. Sonst kämen nur reiche Kandidaten für das Amt infrage, sagte er. «Und wir sind ja keine Partei der Elite, sondern des Volkes», hob der Politiker hervor. Nun liege es an der Parteileitung, über diese Angelegenheit zu entscheiden, hiess es weiter.

Bezüglich dieser SVP-Führungsaufgabe sagte Chiesa, dass es sein Ziel wäre, ein volksnaher SVP-Parteipräsident zu sein. Er hoffe, dass ihn die Menschen ebenso als Sympathieträger wahrnähmen, wie dies bei SVP-Parteipräsidenten Albert Rösti oder Toni Brunner der Fall gewesen sei. «Noch stärker als sie möchte ich mich um die Grenzkantone kümmern», betonte der 45-Jährige aber in diesem Zusammenhang.

«Switzerland first»?

Damit die SVP nach den jüngsten Wahlschlappen wieder zu ihrer alten Form zurückfindet, braucht es laut Chiesa mehr Leidenschaft und Motivation, «um mit voller Kraft für die Interessen unseren Landes und der Menschen zu kämpfen», erklärte er zudem.

Im Tessin habe man daher schon vor Jahren das Motto «Prima i nostri» formuliert. Dies könne man mit «Switzerland first» übersetzen, so Chiesa gegenüber dem «Tages-Anzeiger», dies habe allerdings nichts mit US-Präsidenten Donald Trump zu tun.

Den Ausschlag für sein Interesse an dem SVP-Spitzenamt, das er erst abgelehnt hatte, habe eine private und eine berufliche Komponente gegeben, erklärte er weiter. So wisse Chiesa nunmehr seine Familie voll hinter sich. Und seinen Job als Direktor eines Alterszentrums habe er zudem gekündigt. «Ich habe die Stelle aber nicht nur im Hinblick auf eine allfällige Wahl aufgegeben, sondern auch, weil sie zeitlich zunehmend unvereinbar war mit meinem Mandat als Ständerat», hiess es.

Der Parteileitungsausschuss der SVP Schweiz will diese Woche über den Entscheid der Findungskommission für das SVP-Präsidium beraten, nur den Tessiner Ständerat als Präsidentschaftskandidaten vorzuschlagen.

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bokl
03.08.2020 09:10registriert Februar 2014
Ach Herr Chiesa. Das Präsidium wird nur auf dem Papier nicht entlohnt. Als SVP-Präsident gibt es als Ausgleich schöne Verbands-Mandate. Wenn nötig, gründet der nette Onkel vom Zürichsee einen neuen ThinkTank. Seit Christoph gehörte eigentlich kein SVP-Präsident mehr dem CH-Geldadel an.
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Kastigator
03.08.2020 10:36registriert April 2014
Hihi. Selten so anhaltend gekichert: «Und wir sind ja keine Partei der Elite, sondern des Volkes», hob der Politiker hervor.
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Yolo
03.08.2020 10:33registriert Mai 2015
Nur weil Volkspartei im Namen steht, ist man noch lange nicht eine Partei des Volkes. Die SVP ist der Inbegriff des Establishments und Parikularinteressen und verweigert ganz offen diese Realität.
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