Schweiz
Tier

Wolfsabschuss in Neuenburg: Aktivisten stören Wildhüter

Pro-Wolf-Aktivisten stören Wildhüter – Kanton Neuenburg reicht Anzeige ein

30.09.2025, 15:2230.09.2025, 15:22

Der Kanton Neuenburg hat gegen mutmassliche Wolfsschützer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung erstattet. Wildhüter seien bei ihrer Arbeit im Feld eingeschüchtert und behindert worden.

«Die Aktivisten verkomplizieren die Situation erheblich, indem sie die Beamten im Feld verfolgen, belästigen und fotografieren», antwortete der Neuenburger Umweltdirektor Laurent Favre (FDP) am Dienstag auf eine Frage des Grossrats Gregory Huguelet-Meystre (FDP).

Einer von vier Jungwölfen geschossen

Aktivisten der Gruppierung Defend the Wolf patrouillierten derzeit in der Region La Brévine, um Schüsse zu verhindern. «Wir erwägen rechtliche Schritte aufgrund dieser Einschüchterung, Diffamierung und Behinderung», fügte Favre hinzu.

Seit dem 6. August hatten Wölfe in der Region 13 Rinder getötet und acht verletzt. Am 10. September erhielt der Kanton die Genehmigung des Bundes zum Abschuss von vier Jungwölfen. Einer von ihnen wurde erlegt.

Einbruch und Sachbeschädigung

Der Staatsrat fügte hinzu, dass bei der kantonalen Dienststelle für Wildtiere in Couvet vergangene Woche eingebrochen worden sei und Sachbeschädigungen verursacht worden seien. «Das ist inakzeptabel, weshalb der Kanton Strafanzeige erstattet hat», erklärte Favre. (sda)

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Auge in Auge mit einem Wolf
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Auge in Auge mit einem Wolf
Der «böse Blick»: Ein grosser männlicher Wolf merkt auf. Der Filmer ist unsichtbar versteckt und unter dem Wind, macht aber durch Imitation des Heulens auf sich aufmerksam. Die bersteinfarbene Iris der Wölfe war den Menschen so unheimlich, dass Hunde mit heller Iris getötet wurden.
quelle: videostill/stefano polliotto
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Forschende wollen mit Kamera Wölfe sichten – dieser Bär hat andere Pläne
Video: watson
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49 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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8ooyah
30.09.2025 19:20registriert Januar 2025
Ich finde es auch inakzeptabel, dass man sich einfach über Volksentscheide hinwegsetzt (danke für nichts, Rösti!). Darf man dementsprechend auch den Kanton anzeigen? Wär nur fair.
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Elmas Lento
30.09.2025 16:58registriert Mai 2017
Jungwölfe welche 13 Rinder reissen, das kommt mir schon etwas suspekt vor. Nicht, dass das unmöglich wäre, aber ein Rind wiegt schnell mal mehrere hundert Kilo, da zieht ein Wolf schnell den kürzeren. Rinder sind normalerweise auch nicht allein sonder in einer Herde, ein Rind zu reissen wäre also schon für ein Rudel Wölfe eine grosse Herausforderung.
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Güzmo
30.09.2025 18:01registriert Juli 2019
Im Kanton Neuenburg kam es in jüngster Zeit mehrfach zu zweifelhaften Abschussentscheidungen, bei denen Wölfe getötet wurden, die nicht für Risse verantwortlich waren und Hundeschäden wurden schon fälschlich Wölfen zugeschrieben. Akteneinsicht gem. BGÖ wurde verweigert.

Da der präventive Abschuss per Volksentscheid nur Einzeltiere betreffen darf und Ölberts Diktat antidemokratisch ist, ist die Rechtmässigkeit solcher Abschuss-Freigaben stark anzuzweifeln.
Bürger*innen, die sich gegen dieses fragwürdige Vorgehen einsetzen, handeln im Rahmen zivilen Ungehorsams und im Sinne der demokratie.
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