Schweiz
Ukraine

Wer häufig Heimatland Ukraine besucht, verliert Schutzstatus

Eritreer-Regel kommt auch für Ukraine: Wer häufig Heimat besucht, verliert Schutzstatus

02.06.2022, 12:09
Mehr «Schweiz»

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat die Konditionen für den Schutzstatus S überarbeitet: Geflüchtete aus der Ukraine können den Status S verlieren, wenn sie sich länger als 15 Tage pro Quartal in ihrem Heimatland aufhalten.

Ausgenommen sind Personen, die belegen können, dass ihr Ukraine-Aufenthalt der Rückkehr ins Heimatland dient, wie das SEM am Donnerstag mitteilte. Auch zwingende Gründe wie der Besuch schwer erkrankter Angehöriger können demnach angeführt werden.

Ausserdem verliert den Schutzstatus S, wer nach Ansicht des SEM seinen Lebensmittelpunkt in einen Drittstaat verlegt. Das kann passieren, wenn sich Geflüchtete mehr als zwei Monate dort aufgehalten haben. Das SEM hält allerdings fest, dass Personen mit Schutzstatus S grundsätzlich in die Ukraine reisen dürfen.

Diese Regel wurde 2016 ursprünglich wegen Geflüchteten aus Eritrea gefordert. Medienberichte über Heimatland-Reisen führten zu einer konsequenteren Durchsetzung des Verbots von Reisen ins Ursprungsland. Die härtere Umsetzung wird nun auch für ukrainischen Geflüchtete angewendet.

Sieben Tage länger im BAZ

Wie das SEM schreibt, bleiben Geflüchtete aus der Ukraine auf Wunsch der Kantone zudem ab sofort sieben Tage länger in den Bundesasylzentren (BAZ) als bisher, bevor sie einem Kanton zugewiesen werden.

Neu wurde auch festgelegt, dass binationale Paare keinen Schutzstatus S erhalten, wenn eine der beiden Personen über eine Staatsbürgerschaft in einem EU/EFTA-Land, in Grossbritannien, Kanada, den USA, Neuseeland oder Australien verfügt. Wer bereits über einen Schutzstatus in einem anderen Schengenstaat verfügt, erhält ebenfalls keinen Status S in der Schweiz.

Die Anpassungen erfolgten laut SEM nach einer Konsultation mit Kantonen und Städten. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
51 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Froggr
02.06.2022 13:48registriert Februar 2016
Richtig so.
11618
Melden
Zum Kommentar
avatar
Rahlini92
02.06.2022 16:58registriert Dezember 2019
Der schutzstatus bietet dir ja Schutz vor den Krawallen oder Problemen in der Heimat. Wenn du jetzt oft zurück in deine Heimat gehst,dann noch mit niedrigen Beweggründen, verstehe ich absolut dass dies kein schutzstatus mehr benötigt.
545
Melden
Zum Kommentar
51
75 Prozent der Bevölkerung leben in der Stadt – und 5 weitere spannende Stadt-Fakten
Das Bundesamt für Statistik hat heute die 85. Ausgabe der Publikation «Statistik der Schweizer Städte» des Schweizerischen Städteverbands veröffentlicht. Wir haben die wichtigsten Fakten für dich zusammengefasst.

Laut dem neusten Bericht vom Bundesamt für Statistik über die Statistik der Schweizer Städte wächst die Schweizer Bevölkerung besonders in den Städten stark an. Noch vor hundert Jahren lebte rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung in Städten, heute sind es bereits drei Viertel. Und: Das Bevölkerungswachstum findet vor allem in den urbanen Zentren statt.

Zur Story