Flug-Shaming – also die Anprangerung vom Fliegen – ist spätestens seit den Klimademonstrationen ein Thema. Eine repräsentative Umfrage des WWF in der Schweiz lässt den Schluss zu, dass das Engagement an Klimademos erste Wirkung zeigt.
Knapp 40 Prozent der Befragten gaben an, künftig reduziert oder gar nicht mehr fliegen zu wollen. Etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent) sagten aus, dass sie bereits in den letzten zwei Jahren auf Flugreisen verzichtet haben. An der Online-Umfrage zum Thema Flugreisen vom Marktforschungsinstitut GfK nahmen rund 1000 Privatpersonen im Alter von 16–74 Jahren aus der Deutsch- und Westschweiz teil.
Die Umfrageergebnisse stimmen den WWF positiv, lässt sich Patrick Hofstetter zitieren. Ein Fragezeichen setzt der Klimaexperte des WWF Schweiz bei einer längerfristigen Prognose: «Ob aber tatsächlich eine anhaltende Verhaltensänderung in der Bevölkerung stattfinden wird, bleibt offen.»
Die offiziellen Lokalpassagierzahlen des Flughafens Zürich stützen die These – wenn auch nur zaghaft. So verzeichnet der Flughafen seit April (−0,6% zum Vorjahr) dieses Jahres erstmals seit zwei Jahren rückläufige Zahlen. Im Mai gingen die Zahlen mit −1,5% zum Vorjahr sogar nochmals deutlicher zurück.
Das durchschnittliche Wachstum gegenüber dem Vorjahr betrug in den letzten zwei Jahren fünf Prozent. In diesem Kontext lassen einen die Zahlen der letzten beiden Monate aufhorchen. Für ein Vielfliegerland wie die Schweiz «ist eine Stabilisierung des Flugverkehrs schon ein kleiner Erfolg», wie Hofstetter sagt.
Ein anderes Bild zeigt sich bei einem Blick auf die Anzahl Lokalpassagiere der Jahre 2017 und 2018. Diese nahmen 2017 um 5,3% und 2018 sogar um 5,6% gegenüber dem Vorjahr zu. Die Ergebnisse lassen Zweifel aufkommen, ob 27 Prozent der Befragten in den letzten beiden Jahren tatsächlich der Umwelt wegen aufs Fliegen verzichtet haben.
(mim)
Ich kann nun mal nicht dahin schwimmen ohne ein ganzes jahr unterwegs zu sein.
Ergo werd ich auch in zukunft den flieger nehmen um sie zu besuchen.