Wie verunfallen Schweizerinnen und Schweizer? Dieser Frage ging die Versicherung Generali nach. Dafür führte sie online eine Umfrage durch. Die repräsentativen Resultate lassen sich auf die gesamte Bevölkerung übertragen. Sie zeigen also, welche Verletzungen Ihnen am wahrscheinlichsten blühen. Und an welchem Körperteil Sie sich diese voraussichtlich zuziehen. Ein kleiner Vorgeschmack: Es geht unter die Gürtellinie.
Hast du dich in den letzten fünf Jahren so schwer verletzt, dass du zum Arzt musstest? Wenn ja, hast du deine statistischen Pflichten erfüllt und kannst diesen Teil überspringen. Wenn nicht, bleib' vorsichtig: Mehr als die Hälfte der Menschen in der Schweiz verunfallt nämlich innert fünf Jahren so schwer, dass sie ärztliche Behandlung benötigt.
Ein Trost: Statistiken sind nicht die Realität, sondern beschreiben sie – bestenfalls korrekt. Und vielleicht gehörst du ja zu den 44 Prozent, die auch in den nächsten fünf Jahren verschont bleiben.
Nach der unfallträchtigsten Tätigkeit befragt, vermuteten die meisten: Arbeit im Haushalt oder Garten (etwa 40 Prozent). Gefolgt von Sport und Freizeitaktivitäten, dann Verkehrsteilnahme, danach die Arbeit.
Bemerkenswert ist, dass Junge den Verkehr für gefährlicher halten als Alte. Fast ein Drittel der jüngsten Befragten wittert auf der Strasse das grösste Risiko für Verletzungen. Bei den Ältesten waren es nur 13 Prozent.
Doch ob alt oder jung: Mit ihren Vermutungen liegen beide falsch.
Führst du ein durchschnittliches Leben, sind Sport und sonstige Freizeitaktivitäten am gefährlichsten für dich. Hier geschehen knapp 40 Prozent der Unfälle. Und zwar fast alle beim Radsport, Skifahren und Fussball.
Am zweitgefährlichsten ist die Arbeit. Hier verunfallen 13 Prozent der Befragten. Aber auch der Weg zum oder vom Broterwerb ist nicht ohne: Denn 11 Prozent der Unfälle geschehen im Verkehr.
Haus- und Gartenarbeit ist weniger tückisch als gedacht: Dabei erleiden nur 4 Prozent Blessuren. Ebenfalls 4 Prozent der Erwachsenen verletzen sich auf Spielplätzen. Dein inneres Kind ist also mindestens so gefährlich wie das Schneiden von Gemüse oder Hecken.
Der Bereich unterhalb der Hüfte ist am stärksten gefährdet. Fast die Hälfte aller Befragten verletzte sich bereits an den Beinen oder Knöcheln. Allgemein sind Extremitäten anfällig: Über ein Drittel lädierte sich die Arme oder Hände. Geringere Verletzungsgefahr trägt der Rücken mit 14 Prozent, gefolgt vom Schädel mit 9 Prozent.
Am wahrscheinlichsten ist die nächste Verletzung eine Prellung oder eine Verstauchung (40 Prozent). Möglich wäre auch eine Schnitt- oder Stichverletzung (23 Prozent). Verbrennungen sind schon etwas seltener (12 Prozent). Vergiftungen (4 Prozent) oder Stromschläge (3 Prozent) müssen Sie weniger fürchten. Schlägereien und Tierbisse fallen statistisch kaum ins Gewicht.
Die meisten versuchen Unfällen gleich vorzubeugen: indem sie Risiken abschätzen, Helme tragen, Tempolimits respektieren, das Velo in Schuss halten oder sich vor dem Sport aufwärmen.
Generali zieht dennoch den Schluss, dass viele sich noch besser schützen könnten. Und das ohne viel Aufwand. Lediglich ein Drittel gab an, bei Dunkelheit helle oder reflektierende Kleider zu tragen. Oder sich im Vorfeld über Pisten, Gewässertiefe und Motorradrouten zu informieren. Oder Knie- und Ellenbogenschoner oder sonstige Schutzkleidung zu tragen.
Bei der Unfallverhütung klafft zudem ein Geschlechtergraben. Frauen tragen öfter Helm, reflektierende Kleidung oder Schoner. Männer warten dafür häufiger ihre Ski, das Snowboard oder Velo.
Das sind die Erkenntnisse aus den Antworten von 97 Prozent der Befragten. Sie alle gaben an, sich in irgendeiner Weise vor Unfällen zu schützen.
Offen bleibt die Frage, wie die restlichen 3 Prozent durchs Leben gehen. (bzbasel.ch)
Die zeigt, dass bei Sport und Spiel 34% aller Freizeitunfälle passieren (nicht 40% aller Unfällengesamt).
Die Aussage "am zweitgefährlichsten ist die Arbeit" finde ich ebenfalls schwierig, denn rund 2/3 aller Unfälle passieren in der Freizeit. Sorry, aber dieser Artikel hat Optimierungspotential.