Das neue Management für den Stau vor dem Gotthardtunnel in Uri hat über Ostern eine erste Feuerprobe bestanden. Die Kantonspolizei zog am Montag eine positive Bilanz aus den drei Pilotmassnahmen. Ausweichverkehr über die Kantonsstrasse blieb aus.
Die Staulänge war mit einer Spitze am Karfreitag mit 19 Kilometern drei Kilometer kürzer als im Vorjahr, wie der Urner Polizeikommandant Thorsten Imhof auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Am Freitagmorgen hatte die Polizei zwei besondere Situationen zu bewältigen.
So war der Strassentunnel gegen 04.00 Uhr wegen eines Unfalls eineinhalb Stunden gesperrt. Um 10.00 Uhr klebten sich Klima-Aktivisten vor dem Nordportal in Göschenen fest, was zu einer weiteren Sperrung von 40 Minuten führte.
Die Kantonspolizei testete über die Ostertage seit Mittwoch drei Pilotmassnahmen. Sobald sich die Fahrzeuge vor dem Gotthardunnel-Norportal Richtung Süden stauten, schloss sie die Barriere an der Autobahneinfahrt Göschenen.
Ab einer Staulänge von vier Kilometern folgte die Sperrung der Einfahrt Wassen Richtung Süden. So war ab der Einfahrt Amsteg das Weiterkommen Richtung Süden nur noch auf der Autobahn A2 möglich.
Das führte gemäss Imhof an der Einfahrt Wassen zu unschönen Szenen: Wegen Tätlichkeiten gegen Angehörige des Verkehrsdienstes musste die Polizei mehrmals anrücken. Zudem stoppten die Beamten zwei Transitreisende, die sich über die Autobahnausfahrt Wassen als Geisterfahrer Richtung Süden aufmachten. Sie wurden verzeigt.
Die Massnahmen reduzierten den Ausweichverkehr über die Kantonsstrasse, wie Imhof weiter berichtete. Die Strasse war damit zu keinem Zeitpunkt überlastet. Ab acht Kilometern Staulänge trat zudem auf den Autobahnen A2 ab Beckenried NW und A4 ab Goldau SZ bis Brunnen SZ eine Temporeduktion auf 80 km/h in Kraft, um den Verkehr durch Uri zu verflüssigen.
Insgesamt zeigten die Pilotmassnahmen die gewünschte Wirkung, wie der Polizeikommandant erklärte. Die Arbeitsgruppe Staumanagement Uri werde sie auswerten. Auch prüft die Gruppe im Hinblick auf den Sommerreiseverkehr weitere Schritte.
Der Arbeitsgruppe gehören Vertreter des Urner Amts für Tiefbau, der Kantonspolizei, des Amts für den Betrieb der Nationalstrassen, der Gemeinden Erstfeld, Göschenen und Wassen sowie des Bundesamts für Strassen (Astra) und externe Fachberater an. (sda)