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US-Zölle: Das erwartet Donald Trump von der Schweiz

Switzerland President Guy Parmelin speaks during an event at the Department of Labor, Thursday, Nov. 18, 2021, in Washington. (AP Photo/Jacquelyn Martin)
Guy Parmelin ist seit Donnerstag in Washington zu Besuch.Bild: AP

US-Zölle: Parmelin spricht von «sehr gutem Gespräch» – das erwartet Trump von der Schweiz

Am Donnerstag war Wirtschaftsminister Guy Parmelin für Zoll-Gespräche in Washington. Die neusten Entwicklungen in 5 Punkten.
14.11.2025, 05:3614.11.2025, 07:44

Wie ist Parmelins Fazit?

Wirtschaftsminister Guy Parmelin zeigte sich nach dem Besuch in Washington und den Gesprächen über die Zölle optimistisch. «Wir hatten ein sehr gutes Gespräch und konnten fast alle Punkte klären», sagte der Bundesrat gegenüber Radio SRF. Zudem erklärte er, dass man «quasi» alles geklärt habe.

Von einem Durchbruch will Parmelin aber noch nicht sprechen. «Wenn alles endgültig geklärt ist, werden wir wieder kommunizieren», erklärte der Wirtschaftsminister.

Parmelin Greer
Guy Parmelin nach den Zollgesprächen am Donnerstag.screenshot: ch media

Was sagen die USA zu den neusten Entwicklungen?

Auch auf US-Seite sickert Optimismus durch. «Sehr positiv» sei der Austausch zwischen dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer und Parmelin gewesen, meldete die Nachrichtenagentur Reuters mit Berufung auf einen anonymen, hochrangigen US-Offiziellen.

Noch unklar bleibt hingegen, was Donald Trump von den neusten Entwicklungen hält. Dieser Aspekt ist zentral – so war es der US-Präsident, der sich im Sommer gegen einen Zolldeal mit der Schweiz gestellt hatte. Auch ein Besuch Parmelins im Weissen Haus, worüber in Schweizer Medien spekuliert worden war, fand nicht statt.

Was erwartet Trump von der Schweiz?

Washington erwarte von Bern eine Senkung bestimmter Zölle auf US-Produkte sowie einen Abbau nichttarifärer Handelshemmnisse, etwa von Regulierungen, die den Marktzugang für Waren aus den USA erschweren könnten.

Laut dieser anonymen Quelle seien sich die Schweizer «sehr bewusst über die Notwendigkeit, die Handelsungleichgewichte zu verringern». Entsprechende Pläne seien vorgelegt worden, habe der Beamte hinzugefügt und durchblicken lassen, dass die Zölle auf Schweizer Produkte gesenkt werden könnten.

FILE - President Donald Trump speaks during an event to announce new tariffs in the Rose Garden at the White House, on April 2, 2025, in Washington. (AP Photo/Mark Schiefelbein, File)
Tariffs Supreme  ...
Donald Trump und seine Zoll-Tafel.Bild: keystone

Wie könnte ein neuer Zoll-Deal aussehen?

Zuletzt meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag, dass die Schweiz kurz vor einem Deal mit den USA im Zollstreit stehe. In den Verhandlungen der beiden Länder zeichne sich eine Einigung ab. Diese könnte in den nächsten Tagen und Wochen erzielt werden.

Das Abkommen beinhalte eine Senkung des derzeitigen US-Zolltarifs für die Einfuhr von zahlreichen Schweizer Gütern auf 15 Prozent, schrieb die US-Wirtschaftsnachrichtenagentur mit Verweis auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen weiter.

Vor allem die Uhren-, Medizinal- sowie Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie dürften von tieferen Zöllen profitieren, wie die UBS zuletzt auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP festhielt. Mit der Zollsenkung entfalle für die betroffenen Branchen auch der Wettbewerbsnachteil, insbesondere gegenüber der EU-Konkurrenz, hiess es von der Luzerner Kantonalbank. Mit der Angleichung der Zölle dürfte zudem der Druck auf Schweizer Exporteure, ihre Produktion in die EU oder in die USA zu verlagern, wieder abnehmen.

Wie schreiten die weiteren Verhandlungen der USA voran?

Mit Argentinien wurde sich Trump in der Zwischenzeit einig. Nach langen Verhandlungen haben sich die USA und das südamerikanische Land auf ein Handelsabkommen geeinigt. Trump half seinem Verbündeten in Buenos Aires bereits zuvor mit Milliarden aus der Bredouille.

Die Rahmenvereinbarung über beidseitigen Handel und Investitionen sieht unter anderem vor, dass die Regierung in Buenos Aires einer Reihe von US-Produkten wie Medikamenten, Chemikalien, Maschinen, medizinischen Geräten, Fahrzeugen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen privilegierten Zugang zum argentinischen Markt gewährt, wie aus einer Mitteilung des Weissen Hauses hervorgeht. Im Gegenzug werden die Vereinigten Staaten demnach Zölle auf bestimmte Rohstoffe und Pharmaprodukte aufheben.

Zudem wurden Absprachen zum Abbau von Handelsbarrieren, dem Schutz intellektuellen Eigentums sowie zu Landwirtschaft, Arbeitsrecht, Umweltschutz und Subventionen getroffen. Ähnliche Vereinbarungen schloss die US-Regierung auch mit Ecuador, Guatemala und El Salvador. (dab/leo/sda)

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166 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hans Jürg
13.11.2025 16:34registriert Januar 2015
Müssen die sich dann vor dem Donald auf den Boden werfen oder reicht es, sich vor ihm nieder zu knien?

Was sagt eigentlich unsere Volchspartei dazu? Die motzen ja wegen dem angeblichen Unterwerfungsvertrag mit der EU. Was halten sie denn von einem wirklichen Unterwerfungsvertrag mit den USA?
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Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
13.11.2025 14:05registriert Juni 2016
Sind die Zölle danach 78% weil Donnie vorher schlecht gekackt hat?
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Rivka
13.11.2025 14:27registriert April 2021
Einen noch schlechteren Tag für Zollgespräche hätten die Schweizer nicht treffen können. Dumpy trumpy ist schwer unter Beschuss wegen den Epstein Files. Ich fürchte seine miese Laune wird noch mieser sein. Vor allem, nachdem nicht mal die Boebert sich überreden liess gegen die Veröffentlichung der brisanten Daten zu stimmen.
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Schweizer Presse zum Zoll-Deal: «Nicht ausgeschlossen, dass es wieder eskaliert»
Die Freude in den Schweizer Medien über das Erreichte im Zollstreit zwischen der Schweiz und den USA ist zwar da – doch es gibt viele Mahnfinger. Schliesslich sei die vereinbarte Erklärung nur provisorisch und die Unsicherheit über die künftigen Schritte von US-Präsident Donald Trump gross, so der Tenor in den Zeitungen.
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