Daniel Buchs mit Ash Gurung am Mount Everest. Ein halbes Jahr später starb der Sherpa in einer Eislawine. Bild: Run For Hope
Es war das bisher grösste Unglück am Mount Everest: 16 Sherpas liessen am 18. April dieses Jahres ihr Leben in einer Lawine, drei werden immer noch vermisst. Das Unglück heizte die Debatte um die prekären Arbeitsbedingungen der nepalesischen Bergführer an. Zwei Schweizer wollen nicht diskutieren, sondern handeln.
2013 lernten Brigitte Daxelhoffer und Daniel Buchs den Sherpa Ash Gurung bei einer Trekkingtour kennen. Aus der Expeditionsgemeinschaft wurde eine Freundschaft: «Die Familie von Ash bewirtete uns wie Könige. Ash war jederzeit für uns da und hat sich um unser Wohlergehen gekümmert», schreibt Brigitte Daxelhoffer auf ihrer Website. Ein halbes Jahr später starb Ash Gurung mit 16 weiteren Sherpas im bisher grössten Lawinenunglück am Mount Everest. Bis heute gilt er als vermisst. Der Sherpa hinterliess eine Frau und zwei Kinder.
Die beiden Trekker haben ihre Tour mit Ash Gurung auf Video festgehalten. Video: YouTube/Run For Hope
Geschockt und berührt von Ash Gurungs Schicksal, beschlossen Brigitte Daxelhoffer und Daniel Buchs, eine Spendenaktion ins Leben zu rufen: «Wir handelten aus der tiefsten Überzeugung heraus, dass wir auch im Kleinen etwas Grosses bewirken können», sagt Brigittes Schwester Susanne Daxelhoffer. Ein Kreis von Freunden entwickelte das Konzept für die Aktion «Run For Hope».
Brigitte Daxelhoffer mit Ash Gurung in seinem Zuhause. Bild: Run For Hope
«Wir arbeiten alle ehrenamtlich. 100 Prozent des Erlöses soll der Familie von Ash Gurung zu Gute kommen», sagt Daxelhoffer. Mit dem gesammelten Geld soll die Ausbildung von Ash Gurungs Kindern finanziert werden. Nicht zuletzt um zu verhindern, dass auch der Nachwuchs des Sherpas in den risikoreichen Job als Bergführer am Mount Everest einsteigt.
Für die Spendenaktion laufen die beiden Hobby-Läufer Brigitte Daxelhoffer und Daniel Buchs am 19. Juli 2014 den Eiger Ultra Trail, bei dem 101 Kilometer und 6'700 Höhenmeter zu bewältigen sind. Auf der «Run For Hope»-Website können Spender angeben, wie viel Geld pro Kilometer sie bereit sind zu spenden. «Dieser Lauf bringt einem an die persönlichen Grenzen», sagt Susanne Daxelhoffer, der Eiger sei der Mount Everest der Schweiz.
Daniel Buchs und Brigitte Daxelhoffer am Swissalpine Davos 2013. Bild: Run For Hope
Wie viel die Schulausbildung für die Kinder kosten wird, ist noch nicht klar. «Wir sind daran, den Kontakt zu der Schule herzustellen», sagt Susanne Daxelhoffer. Das Team will das Geld direkt der Schule zukommen lassen. «Wir träumen gross und hoffen auf einen fünfstelligen Betrag», sagt sie.
Im November werden Brigitte Daxelhoffer und Daniel Buchs das Geld persönlich in Nepal übergeben.
Video: Run For Hope