Krawalle in Bern: Angriffe sind für den Polizeiverband «absolut inakzeptabel»
Nach der Räumung eines besetzten Hauses in der Stadt Bern ist es bei einem Protestumzug vom Mittwochabend zu massiven Sachbeschädigungen gekommen. Der Sachschaden wird auf mehrere zehntausend Franken geschätzt.
Aus dem Umzug heraus seien zahlreiche Sprayereien verübt sowie Schaufenster, Bankomaten, mehrere parkierte Autos sowie eine Bushaltestelle beschädigt worden, teilte die Berner Kantonspolizei am Donnerstag mit.
Ausschreitungen am Abend
Der Umzug vom Mittwochabend war von der Polizei zunächst toleriert worden. Nachdem zahlreiche Feuerwerkskörper gezündet worden und massive Sachbeschädigungen festgestellt worden seien, stoppte die Polizei die Demo in der Länggasse und drängte die Umzugsteilnehmer zurück zur Schützenmatte, wo es zu weiteren Sachbeschädigungen kam.
Nach der heutigen Räumung in #Bern gab es am Abend eine wütende Antwort auf der Straße! #Effy29 #Schweiz #Widerstand pic.twitter.com/NeIBtnvuUh
— Résistance (@Antagonismus) 22. Februar 2017
Mit Farbe gefüllte Gläser
Die Polizei setzte Gummischrot ein, nachdem die Einsatzkräfte mit Petarden, Steinen sowie mit Farbe gefüllten Gläsern beworfen worden waren. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand. Mehrere Demonstrierende wurden kontrolliert.
Auslöser des Protestumzugs war die Räumung eines besetzten Hauses an der Effingerstrasse vom Mittwochmorgen, bei der die Polizei mit Gummischrot auf die Angriffe der Besetzer antwortete.
Polizeiverband: Angriffe «absolut inakzeptabel»
Am Donnerstag meldete sich auch der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter VSPB zu Wort. Die Tatsache, dass die Polizei von den Besetzern «gezielt und massiv» mit Feuerwerkskörpern, Farbe und Wurfgegenständen angegriffen wurde, sei «absolut inakzeptabel», teilte der VSPB mit.
Fünf Polizisten mussten sich ärztlich behandeln lassen, in zwei Fällen besteht der Verdacht auf ein Hörtrauma. Die Urheber der «gezielt geplanten Angriffe» gegen Polizisten müssten hart bestraft werden, fordert der VSPB und verweist auf eine entsprechende Standesinitiative des Kantons Bern.
(whr/cma/sda)
