Von Juli 2010 bis Oktober 2023 prüfte ein Berner Fahrzeugexperte im TCS-Center in Biel 1332 Fahrzeuge. Dies stellt sich jedoch als Betrug heraus: Die Fahrzeuge wurden nicht wirklich geprüft. Der Zuständige vergab dafür illegale Bestätigungen und erhielt für die vorgetäuschten Kontrollen Geld oder «geldwerte Vorteile», wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Durch sein Agieren sorgte der Experte dafür, dass Garagisten und Fahrzeughändler ein falsches Gütesiegel erhielten. Die Geschädigten waren danach die Käuferinnen und Käufer, welche von einem mängelfreien Auto ausgingen. Dem Experten half möglicherweise eine Büroangestellte des TCS, wie es im Bericht weiter heisst.
Grund für das Aufdecken der illegalen Machenschaften war eine Razzia in den Kantonen Bern, Zürich, Solothurn und Aargau am 24. und 25. Oktober 2023. Verhaftet wurden rund ein Dutzend Personen. Angelastet werden ihnen gewerbsmässigen Betrug, Bestechung und Urkundenfälschung. Verdächtigt werden etwa 30 Personen aus der Schweiz, Syrien, dem Irak, Pakistan, Sri Lanka, der Türkei und der Slowakei.
Das Ganze kam aufgrund eines anonymen Hinweises an die Kantonspolizei Zürich ans Licht. Dabei wurde die Mobilfunknummer eines Mannes genannt, der eine amtlich gültige Fahrzeugkontrolle bescheinigt hatte, ohne dass eine wirkliche Prüfung erfolgte.
Das Bundesstrafgericht entschied, dass der Kanton Solothurn das Verfahren übernehmen soll. Der Kanton schreibt zu den Ermittlungen: «Zum Zeitpunkt der Verfahrensübernahme befanden sich bereits keine Beschuldigten mehr in Haft.»
Im Urteil heisst es: «Der Fahrzeugexperte des TCS und die Autohändler in den Kantonen Solothurn und Aargau haben in einem ausgeklügelten System zusammengewirkt». Bei den zum Schein geprüften Motorfahrzeugen handelte es sich um ältere Fahrzeuge, welche vielfach grosse Mängel erhielten.
Der TCS arbeitet derzeit in diesem Fall mit den Behörden zusammen, so Mediensprecherin Vanessa Flack gegenüber dem «Tages-Anzeiger». «Übergreifend gilt, dass der TCS kein deliktisches Verhalten duldet», stellt sie klar.
Weiter stellte der TCS klar, dass man sich mittlerweile vom beschuldigten Experten getrennt habe. Dieser sei «seit dem Verlauf von 2023» nicht mehr bei der TCS-Sektion Biel-Seeland, heisst es. (kek)
Aber ich sehen es schon kommen: 1 Jahr auf Bewährung und CHF 3000.- Busse.
Dann Bewährungsfrist abwarten und gleich weiter machen weil es sich ja gelohnt hat unter dem Strich trotz Strafe.