Schweiz
Verbrechen

«Parkhausmörderin»: Zürcher Staatsanwaltschaft ist gegen eine Therapie

GERICHTSZEICHNUNG --- Die ''Parkhausmoerderin'' Caroline H. sitzt am Mittwoch, 20. Januar 2016 im Bezirksgericht Zuerich, wo die Verwahrungsueberpruefung der Frau verhandelt wird.  ...
Die sogenannte «Parkhausmörderin» Caroline H. in einer Gerichtszeichnung von 2016.Bild: KEYSTONE

Zürcher Staatsanwaltschaft legt Berufung gegen Therapie für «Parkhausmörderin» ein

Sie galt als die «gefährlichste Frau der Schweiz», nun soll ihre Verwahrung in eine stationäre Massnahme umgewandelt werden. Die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft hat dagegen Berufung eingelegt.
02.09.2024, 19:24
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Die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft will verhindern, dass die Verwahrung der so genannten «Parkhausmörderin» Caroline H. in eine stationäre Massnahme umgewandelt wird. Sie hat vorsorglich Berufung gegen das Urteil des Bezirksgerichts Zürich eingereicht, wie sie am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

Die vorsorgliche Berufung ist die Voraussetzung dafür, ein Urteil definitiv ans Obergericht weiterziehen zu können. Den endgültigen Entscheid über den Weiterzug will die Staatsanwaltschaft dann fällen, sobald das schriftliche Urteil des Gerichts vorliegt.

Das Bezirksgericht Zürich entschied am vergangenen Freitag, die Verwahrung der «Parkhausmörderin» in eine stationäre Massnahme nach Artikel 59 umzuwandeln. In Freiheit kommt die Frau deswegen nicht.

Sie bleibt im Frauengefängnis Hindelbank, erhält neu aber eine Therapie. Diese kann so lange verlängert werden, wie eine Rückfallgefahr besteht.

Einst die «gefährlichste Frau der Schweiz»

Die sogenannte «Parkhausmörderin» sitzt seit 25 Jahren hinter Gitter und galt einst als «gefährlichste Frau der Schweiz». 2015 wurde das Sicherheitsregime leicht gelockert, sie hat heute Kontakt zu anderen Insassinnen. Davor lebte sie in der höchsten Sicherheitsstufe, was eine komplette Isolation bedeutet.

Die heute 51-Jährige hatte im Sommer 1991 im Zürcher Parkhaus Urania eine 29-jährige Frau erstochen – daher der Übername «Parkhausmörderin». Im Januar 1997 brachte sie im Chinagarten am Zürichsee eine 61-Jährige um, ebenfalls mit einem Messer. Ein drittes Opfer überlebte. Als Grund gab sie Hass auf Frauen an.

2001 wurde sie zu einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe verurteilt. Die Freiheitsstrafe wurde aufgeschoben und eine Verwahrung nach damaligem Recht angeordnet.

(hah/sda)

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hierundjetzt
02.09.2024 20:39registriert Mai 2015
Die Frau im Urania hatte nur Ihr grad Ihr Hochzeitskleid abgeholt war voller Glück und wollte tags drauf Ihre grosse Liebe heiraten.

Daraus wurde leider nie mehr etwas

Warum man jetzt etwas umwandeln muss, erschliesst sich mir vor allem nach den 2x Basler Mordfällen einfach wirklich wirklich wirklich rein absolut rein gar nicht.

Immer diese Täter - Opferumkehr aus der Abteilung "gschpürsch mi", genau gleich wie bei Brian K. es reicht dann auch mal.
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El_Chorche
02.09.2024 20:47registriert März 2021
Leute, sie kommt nicht frei, sondern kann erst dann therapiert werden.

Nicht, um sie danach frei zu lassen, sondern weil da drin auch noch ein Mensch steckt, der eine Perspektive braucht.

Man darf sie nicht freilassen, aber sie soll an sich arbeiten dürfen.
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roger_dodger
02.09.2024 20:41registriert Februar 2016
Und darum liebe Kinder haben wir heute Frauenparkplätze in den Parkhäusern. Den eine solche böse Tat konnte ja nur ein böser Mann verübt haben. Ist übrigens kein Scherz.
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