Die Waadtländer Bevölkerung wird über die Zukunft des Mormont-Hügels und des umstrittenen Steinbruchs abstimmen. Eine Volksinitiative der Grünen, die den Schutz des Ortes in der Waadtländer Verfassung verankern will, dürfte zustandegekommen sein.
Die Initianten gaben am Montag bekannt, dass sie mehr als 14'500 Unterschriften gesammelt haben. 12'000 gültige Unterschriften sind für das Zustandekommen der Initiative nötig. Die formelle Einreichung der Unterschriften, die noch von den Gemeinden bestätigt werden müssen, ist für Freitag, 3. Juni geplant.
Das Zustandekommen dieser Initiative sei ein wichtiges Zeichen für den dringenden Schutz des Hügels, der immer mehr von Baggern zerfressen werde, um Sand und Material für den Zement abzubauen, teilten die Grünen in einem Communiqué mit. Zement werde trotz seiner schweren Bilanz an gesundheits- und klimaschädlichen Emissionen immer noch viel zu oft im Bauwesen verwendet.
Der Mormont, der die Dörfer Eclépens und La Sarraz überragt, wird seit den 1950er-Jahren vom Zementhersteller Holcim als Steinbruch genutzt. Vor etwas mehr als einem Jahr erlangte der Hügel über die Westschweiz hinaus Bekanntheit. Dutzende Umweltaktivisten besetzten das Gelände während während Monaten.
Bei der vom Kanton Waadt angeordneten Räumung des Protestlagers Ende März 2021 weigerten sich mehrere Personen, den Hügel zu verlassen. Dutzende von ihnen müssen sich deswegen vor Gericht verantworten.
Die Initiative ordert auch, dass der Kanton und die Gemeinden «die Verwendung von umweltfreundlichen Baumaterialien fördern und selbst die Verwendung solcher Materialien anstelle von Zement bevorzugen».
Das Initiativkomitee besteht aus den Grünen, der Association pour la Sauvegarde du Mormont, ProNatura, Décroissance Alternatives, den Jungen Grünen, der SP, der Juso, der Linksallianz Solidarités und der Partei der Arbeit. (saw/sda)