Die Grünen haben bei den Nationalratswahlen einen historischen Sieg errungen. Gemäss der Hochrechnung von gfs.bern im Auftrag der SRG gewinnen die Grünen 16 Sitze und kommen neu auf 27 Sitze. Die Grünliberalen gewinnen 8 Sitze und kommen auf 15 Sitze.
Im Glarnerland ist es bei den Ständeratswahlen zu einer dicken Überraschung gekommen. Der bisherige SVP-Ständerat Werner Hösli verpasste die Wiederwahl. Er wurde verdrängt durch den 35-jährigen Grünen Mathias Zopfi.
Sensationell!🎉Der GRÜNE Mathias Zopfi schafft im Kanton Glarus den Einzug in den Ständerat – herzliche Gratulation! #GrünGewinnt💚 #Klimawahl2019🌍 #WahlCH19🇨🇭 pic.twitter.com/JrghSUTOMS
— GRÜNE Schweiz 🌻 (@GrueneCH) October 20, 2019
Zopfi ist der erste Grüne Ständerat im Kanton Glarus. Der Rechtsanwalt aus Engi war auch der erste Grüne, welcher das Kantonsparlament, den Landrat, präsidierte. Der Vizepräsident der Gemeinde Glarus Süd gilt als gemässigt. Er war sogar von den Jungfreisinnigen zur Wahl empfohlen worden.
Der 59-jährige Hösli, SVP-Ständerat seit 2014, erzielte 5432 Stimmen. Mathias Zopfi vereinte 5684 Stimmen auf sich. Das absolute Mehr betrug 4973 Stimmen. Wieder gewählt wurde FDP-Ständerat Thomas Hefti. Er erreichte das beste Resultat mit 7544 Stimmen. Die Stimmbeteiligung betrug 41,66 Prozent.
Stark zulegen dürften die Grünen auch im Kanton Genf. Dort könnte sie einen Wähleranteil von über 20 Prozent erreichen und stärkste Partei im Kanton werden. Damit würden die Grünen in Genf zwei Sitze dazu gewinnen und auf drei Sitze kommen. Auch die Grünliberalen dürften einen Sitz erobern. In der Waadt zeichnen sich ebenfalls zwei zusätzliche Mandate für die Grüne ab.
Im Kanton Obwalden hat die SVP den einzigen Nationalratssitz ergattert. Parteipräsidentin Monika Rüegger schaffte die Wahl äusserst knapp vor CVP-Mitglied Peter Krummenacher. Die SVP konnte damit den Sitz nach acht Jahren zurückholen. Die Wahl von Rüegger ist aber nicht nur ein Erfolg für die SVP, sondern auch eine historische Wahl für die Frauen: Erstmals schickt der Kanton Obwalden eine Frau nach Bern ins Bundeshaus.
Von den fünf Kandidierenden erhielt die 51-jährige Rüegger am meisten Stimmen, nämlich 5412. Damit setzte sie sich mit 87 Stimmen mehr gegen Peter Krummenacher durch.
Eine Überraschung gibt es auch in Zug: Manuela Weichelt-Picard hat für die Alternative – die Grünen (ALG) den Nationalratssitz zurückerobert, den die Partei vor acht Jahren der FDP abtreten musste. Damit schickt Zug zum ersten Mal eine Frau nach Bern. Die beiden Bisherigen, Gerhard Pfister (CVP) und Thomas Aeschi (SVP), schafften die Wiederwahl. Am besten schnitt Thomas Aeschi (SVP) ab.
Die SVP hat in Appenzell Ausserrhoden den einzigen Sitz im Nationalrat verteidigt: David Zuberbühler wurde mit 7720 Stimmen wiedergewählt. FDP-Kandidatin Jennifer Abderhalden musste sich mit 7561 Stimmen knapp geschlagen geben – ihm fehlten 159 Stimmen.
Die Wahlbeteiligung betrug 41,3 Prozent. Mit der Wiederwahl Zuberbühlers ist es der FDP nicht gelungen, den vor vier Jahren an die SVP verlorenen Sitz zurückzuerobern. Der Herisauer Unternehmer David Zuberbühler konnte den Angriff der 41-jährigen Juristin Jennifer Abderhalden aus Speicher gerade noch abwehren.
In Basel-Stadt zeichnet sich ein massiver Linksrutsch ab. Nach der Auszählung der brieflichen Stimmen – die meist rund 95 Prozent ausmachen – kommt Rot-Grün bei den Nationalratswahlen auf fast 52 Prozent. Das ist das beste Resultat für die Linken seit dem Zweiten Weltkrieg. Das Grüne Bündnis legt um über 3 Prozentpunkte zu und die SP kann ihren Wähleranteil halten.
Damit sind die zwei Sitze der SP und der Sitz des Grünen Bündnisses gesichert. Die Basta-Nationalrätin Sibel Arslan ist zurzeit wiedergewählt. Im Zug der grünen Welle holen wohl auch die Grünliberalen erstmals in Basel-Stadt einen Sitz im Nationalrat. Zum Fiasko werden die Wahlen für die Bürgerlichen. Die SVP verliert fast jeden dritten Wähler und landet neu auf dem vierten Platz hinter dem Grünen Bündnis. SVP-Nationalrat Sebastian Frehner ist sein Mandat wohl los.
Der linke Triumphzug hält auch bei den Ständeratswahlen an. SP-Regierungsrätin Eva Herzog holt das absolute Mehr locker. Ihre Gegnerinnen Patricia von Falkenstein (LDP) und Gianna Hablützel-Bürki (SVP) bleiben chancenlos.
Bei den Nationalratswahlen dürften die Zürcher Grünen und Grünliberalen zu den Gewinnern gehören. Die zweite Hochrechnung des Kantons sagt den Grünen 5 Sitze voraus (2015: 2) , den Grünliberalen sogar 6 Sitze (2015: 3). Weniger Grund zum Feiern hat gemäss Hochrechnung die SVP: Sie verliert wohl einen ihrer 12 Sitze, bleibt mit 28,4 Prozent Wähleranteil aber immer noch stärkste Partei.
Überraschend schlecht dürfte die SP abschneiden: Die Hochrechnung sagt ihr voraus, dass sie drei ihrer Sitze verlieren wird. Sie wäre noch mit 6 Vertretern in Bern. Die SP dürfte auf 16,5 Prozent Wähleranteil zu liegen kommen.
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— Statistik Kt. Zürich (@statistik_zh) October 20, 2019
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Ein schwarzer Tag wird die heutige Wahl wohl für die BDP. Gemäss Hochrechnung verliert sie ihren einzigen Zürcher Sitz. Nachdem die Partei bei den kantonalen Wahlen vom Frühling bereits aus dem Kantonsparlament ausgeschieden ist, versinkt sie im Kanton Zürich nun in der Bedeutungslosigkeit.