Trotz Grossaufgebots der Kantonspolizei konnte eine Versammlung von Rechtsextremen im Wallis nicht verhindert werden. So jubelt die Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) auf ihrer Facebook-Seite: «Die Polizei löste die Veranstaltung jedoch auf und die Besucher zogen davon! Nach Hause ging jedoch niemand!»
So konnte das Treffen «dank einer koordinativen Meisterleistung» in Fully im Kanton Wallis durchgeführt werden. Die Polizei hätte bis zum Schluss keine Kenntnis von der Veranstaltung gehabt.
Das Brisante: Am Samstagabend verkündete die Kantonspolizei Wallis, dass ein Treffen von Rechtsradikalen in Saxon VS verhindert werden konnte. Gegen 80 Polizisten waren beim Grossaufgebot im Einsatz, um die rund 60 Rechtsextremen aus dem Kanton zu vertreiben. Nach der Identifikation seien die Rechtsextremen aufgefordert worden, den Kanton zu verlassen.
Grund für den Grosseinsatz: Die Waadtländer Regierung hatte am vergangenen Mittwoch die geplante «Konferenz zum Nationalismus» verboten. Auch in den Kantonen Genf und Waadt standen weitere 100 Polizisten in Bereitschaft, denn man rechnete damit, dass die Rechtsextremen ihre Veranstaltung trotz Verbots durchführen wollen.
Auf Nachfrage von «Blick» bestätigte die Kantonspolizei Wallis: «Das Treffen in Fully fand tatsächlich statt.» Unklar ist, wie viele Rechtsextremisten sich tatsächlich am Alternativort getroffen haben. Die Kantonspolizei geht von maximal etwa 20 Rechtsradikalen aus. Diese jedoch sprechen auf ihrer Facebook-Seite von über 60 Personen, die «den Weg an die Konferenz fanden.» Die Wirtin der Beiz, wo das Treffen kurzfristig stattgefunden hat, kommt auf die gleichen Zahlen wie die Pnos. «Das waren gut 50 bis 60 Personen», sagt sie zu «Blick».
Wie der «Blick» weiter schreibt, könnte das Versteckspiel der Rechtsextremen juristische Folgen haben. Die Staatsanwaltschaft sei bereits informiert, erklärt die Kantonspolizei Wallis. (gin)