Regen die ganze Woche, die Wolken liessen kaum Licht durch. Der November zeigt sich von seiner hässlichen Seite. Die intensiven Niederschläge erstreckten sich über drei Tage. Vom Sonntag bis am Dienstag regnete es stellenweise auf der Alpennordseite so viel wie sonst in einem ganzen Monat, wie MeteoNews twittert.
Bis zu 90 Millimeter Regen in der Messsäule waren das im Mittelland, in den Bergen teilweise noch deutlich mehr, wie Stephan Bader von der Klimainformation von Meteo Schweiz erklärt. Der Schüttstein der Schweiz war der Säntis, auf dem Ostschweizer Berg wurden 216 Millimeter gemessen.
In der Westschweiz sowie im zentralen und östlichen Mittelland regnete es in der Summe doppelt so viel wie im Monatsdurchschnitt der letzten 30 Jahre. «Aus dem Wallis werden sogar um 260 Prozent der Monatsnorm gemeldet», sagt der Klimatologe. So ist der November auf Rekordjagd. Einzelne Messstandorte verzeichnen bereits Mitte Monat einen der nassesten November seit Messbeginn im Jahr 1863. Zum Beispiel fielen in Lohn im Kanton Schaffhausen bis Monatsmitte bereist 133 Millimeter, was der fünfthöchste Novembersumme seit Messbeginn entspricht.
Regen ist nichts Aussergewöhnliches im November. Allerdings kommt die nun in einigen Regionen der Schweiz gemessene Niederschlagsmenge statistisch nur alle 10 bis 25 Jahre vor, was doch relativ selten ist. Etwas weniger aussergewöhnlich ist die Sicht auf die ganze Schweiz: «An mehreren Messstandorten sind die gefallenen 3-Tages-Summen alle fünf bis zehn Jahre zu erwarten», sagt Bader. An anderen weniger beregneten Orten der Alpennordseite gab es mehr Regen als im Durchschnitt.
Dass wir über den verregneten November lamentieren, hat somit seine Richtigkeit. «Der November 2023 zeigte sich in der ersten Monatshälfte ausgesprochen nass», sagt Bader. Nur ein einziger Novembertag blieb in der ganzen Schweiz ohne Regen – ein Mittwoch, der 8. November.
Diese grossen Niederschlagsmengen mit hohen Intensitäten haben die Böden gesättigt und die Gewässer auf der Alpennordseite verbreitet stark ansteigen lassen. Die hohe Schneefallgrenze und die Schneeschmelze in den höheren Regionen haben die Abflüsse gemäss dem Bundesamt für Umwelt zusätzlich verstärkt. Einige Flüsse erreichten sogar die höchste Gefahrenstufe 5, zum Beispiel die Kander und die Arve, die bei Genf in die Rhone fliesst.
Grosse Gefahr der Stufe 4 gab es bei der Simme oder der Saane. Trotz des Endes des intensiven Dauerregens am Mittwoch herrscht an einigen Flüssen und Seen weiterhin Hochwassergefahr auf der Alpennordseite. Am Freitag wird es wieder regnen, die Prognose sagt dann für die Aare unterhalb des Bielersees immer noch eine erheblich Hochwassergefahr voraus. Für die Doubs, den Vierwaldstättersee sowie Bieler- und Genfersee gibt es am Freitag und Samstag die Warnung einer mässigen Gefahr.
Kalt war der November allerdings nicht. Im Gegenteil, der Monat war im Mittelland etwa 1 bis 2 Grad über der Norm der letzten dreissig Jahre. Etwas kühler war es in den Bergen. So fiel auch bereits erster Schnee, zum Beispiel in Arosa auf rund 1850 Meter oder auf der Grimsel auf knapp 2000 Meter wo derzeit eine für die Jahreszeit durchschnittliche Schneedecke liegt. Im Engadin hat es sogar leicht überdurchschnittlich viel Schnee.
Da der Säntis am meisten Niederschlag hatte, liegt dort ein Meter Schnee, was ungewöhnlich ist für den letzten Herbstmonat. «Der Durchschnitt zu dieser Jahreszeit liegt bei rund 50 Zentimetern», sagt Bader. Am Freitag könnte es auf den Meter Schnee noch einiges drauf geben. Es kommt nochmals zu einem Regen- beziehungsweise Schneetag. Dieser fällt bis auf 800 Meter. (aargauerzeitung.ch)
Könnte in meinen Augen nicht mehr falsch sein. Gerade in den letzten Jahren habe ich dieses Wetter schätzen gelernt. Wer immer rausgeht, schert sich da nicht drum. Das kann ein Schönwettermensch wohl nicht nachvollziehen;)