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152 km/h auf dem Säntis: Sturmtief «Ylenia» fegt über Teile der Schweiz

152 km/h auf dem Säntis: Sturmtief «Ylenia» fegt über Teile der Schweiz

17.02.2022, 07:5317.02.2022, 13:45
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Seit der Nacht auf Donnerstag hat das Sturmtief «Ylenia» über die Alpennordseite der Schweiz geweht. Auf dem Säntis erreichten die Böenspitzen mit 151,6 km/h Orkanstärke. Nachts war es im Flachland praktisch nirgends unter 10 Grad. Giswil OW mass am Mittag mit 16,5 Grad den Höchstwert.

Vom Westföhn - vor Ort Pilatusföhn gennannt - profitierte auch Luzern mit der für Februar milden Temperatur von 15,8 Grad, wie der Wetterdienst Meteonews auf Twitter mitteilte. In Altenrhein SG, Gersau SZ, Galgenen SZ, Wädenswil ZH liess es sich im Freien ebenfalls ohne dicke Jacke aushalten. Diese Stationen massen zwischen 14,4 und 15,1 Grad.

Ausserhalb der Föhngebiete war es mit 13 bis 14 Grad verbreitet recht warm. Diese Milde war dem Weststurm «Ylenia» geschuldet. Im Tessin kletterte die Quecksilbersäule auf 18 Grad.

In der Nacht und am Donnerstagmorgen bescherte das Sturmtief der Alpennordseite richtiges «Hudelwetter», wie SRF Meteo schrieb. Neben dem Sturm fielen teilweise heftige Regenschauer.

Orkan in den Bergen

In den Bergen erreichte der Sturm teilweise Orkanstärke. Die höchsten Böenspitzen verzeichnete der Säntis mit 151,6 Stundenkilometern. Orkanstärken massen die Wetterdienste mit 134,6 km/h auf der Jungfrau, mit 134,3 km/ auf dem Pilatus und 124,9 km/h auf dem Titlis. Zürichs Hausberg Uetliberg registrierte mit Böen von 118,1 km/h noch knapp Orkanstärke (118 km/h).

Die heftigsten Böen des Flachlands wehte auf dem Zürichberg mit 95,8 Stundenkilometern. In Salen-Reutenen TG pfiff der Wind gemäss Metenews mit 94 Stundenkilometern. In Luzern gab es Böen von 91,4 Stundenkilometern. In Niedergösgen SO wehte es mit 90 km/h. St. Gallen verzeichnete 89,9 km/h und Steckborn TG 88,2 km/h. Am Nachmittag flauten wie Winde zusehends ab.

16.02.2022, Sachsen-Anhalt, Schierke: Wanderer auf dem Brocken sch�tzen sich vor starken Windb�en. Die ersten Ausl�ufer von Sturmtief Ylenia erreichen den Harz. Im Lauf der Nacht soll der Sturm weiter ...
In Sachsen-Anhalt kämpften diese drei Menschen gegen den Wind an.Bild: keystone

Bahn legt Bahn lahm

Zwischen Aarau und Brugg AG legte ein umgestürzter Baum die Bahn lahm. Gemäss der Bahnverkehrsinformation dauerte die Störung bis gegen 8 Uhr. Die SBB setzten Bahnersatzbusse zwischen Brugg und Wildegg ein. Die exponierte Strecke zwischen Appenzell und Wasserauen AI war wegen des Sturms gesperrt. Zwischen Weissbad und Wasserauen setzten die Appenzeller Bahnen Ersatzbusse ein.

Das Tief «Ylenia» sorgt vor allem in Grossbritannien und im nördlichen Mitteleuropa für einen Sturm mit lokalen Orkanstärken. Die Schweiz war nur am Rand betroffen. Geprägt war «Ylenia» von einer Warmfront die von Schottland über die Nordsee Richtung Skandinavien zur Ostsee zog.

In Deutschland schlossen in etlichen Regionen die Schulen. An der Nordseeküste galt eine Sturmflutwarnung. Vereinzelt traf dies ein. Die Pegelstände lagen über den mittleren Hochwasserwerten. Feuerwehren und Polizeikorps meldeten am Morgen zahlreiche Einsätze. (saw/sda)

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