Während im Schweizer Flachland viel Regen fällt, kommt es im Schweizer Hochgebirge zu Schneefällen. Wegen des Neuschnees steigt die Lawinengefahr an, besonders am nördlichen Alpenkamm und im Wallis.
Der Schnee wird vom Wind verfrachtet, weshalb teils grosse Triebschneeansammlungen entstehen, wie aus dem Lawinenbulletin des Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) hervorgeht.
Die Gefahr für trockene Lawinen, die häufig als Schneebrettlawinen niedergehen, ist oberhalb von rund 3000 Metern über Meer gebietsweise auf Stufe 3 (erheblich) auf einer Skala von 5 Gefahrenstufen. Der Neu- und Triebschnee ist stellenweise leicht auslösbar.
An steilen Grashängen oder auf Felsplatten unterhalb von rund 3000 Meter sind feuchte Rutsche möglich. Das SFL warnt Bergwanderer, darauf zu achten, dass im exponierten Gelände ein Schneerutsch Personen mitreissen könne, wie die Zeitung «Walliser Bote» am Mittwoch vermeldete.
Im Verlauf der ganzen Woche könne über 3000 Meter in einigen Gebieten bis zu einem Meter Schnee zusammen kommen, sagte Christine Pielmeier vom SLF auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
Die Lage sei bereits heikel, und sie dürfte bei anhaltendem Niederschlag bis am Freitag heikel bleiben. Etwas günstiger ist die Situation hingegen in Graubünden und im Tessin.
Der Juli zeigte sich bisher in der Westschweiz generell niederschlagsreicher als die Ostschweiz, wie Stephan Bader, Klimatologe von MeteoSchweiz, am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte.
In Freiburg fielen in den ersten acht Julitagen bereits 117 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, was dort der Menge eines durchschnittlichen Juli entspricht. In St. Gallen fielen nur 26 Liter pro Quadratmeter, was erst 15 Prozent der durchschnittlichen Julisumme gleichkommt.
Trübes Wetter zu Beginn der Sommerferien ist auf der Alpennordseite nicht ungewöhnlich und sogar statistisch nachweisbar. Ein Artikel von MeteoSchweiz zu einer eigentlichen «Juli-Trübe» zeigt, dass es zwischen dem 5. bis 8. Juli eine Neigung zu trübem Wetter gibt.
Im Berggebiet kann sich diese Phase auch bis am 9. Juli erstrecken. MeteoSchweiz erstellte eine Übersicht der relativen Sonnenscheindauer in den Jahren 1984 bis 2008. Dabei wurden die gemessenen Sonnenstunden mit den für diesen Tag absolut möglichen Sonnenstunden verglichen.
Das Mittelland wies ausgeprägt tiefe Werte auf. Auf der Alpensüdseite gab es anfangs Juli ebenfalls einen Einbruch der relativen Sonnenscheindauer, allerdings ist dieser weniger ausgeprägt.
Der viele Regen liess am Luganersee die Hochwassergefahr auf die Stufe mässig steigen, wie das Portal des Bundes, naturgefahren.ch, meldet. Das entspricht der zweiten Stufe einer Fünferskala. In den kommenden Tagen soll der Seespiegel wieder sinken.
Stark gestiegen sind auch die Aare unterhalb des Thunersees sowie der Brienzersee, der Vierwaldstättersee und der Jurarandseen. An diesen Gewässern herrschte am Mittwoch aber nicht Hochwassergefahr. (sda)