Hier bleiben oder wegfahren? Darauf gibt es dieses Jahr an Pfingsten keine einfache Antwort. Zumindest wenn das Wetter darüber entscheiden soll. Denn so wirklich auf die Äste hinaus wagen will sich bislang keiner der sonst redseligen Wetterfrösche im Land.
Heute stellt man sich am besten ein bisschen auf alles ein: #Wolken, zwischendurch #Sonnenschein, am Nachmittag aber auch z.T. heftige #Gewitter oder #Schauer. Dazu wird es #sommerlich #warm. Infos zum #Wetter am #Pfingstwochenende gibt es hier: https://t.co/ZAjlNf1mb3 (gz) pic.twitter.com/h0Amje2Imw
— MeteoNews Schweiz (@MeteoNewsAG) June 3, 2022
MeteoSchweiz etwa schreibt in seinem Wetterblog zum Samstag, dieser werde «etwas freundlicher als der Pfingstsonntag» ausfallen. Am Sonntagabend dann seien «verbreitet Schauer und Gewitter zu erwarten» – lokal allenfalls auch bereits am Samstagabend.
Und Konkurrent MeteoNews schreibt zum diesjährigen Pfingstwetter: «Alles andere als langweilig!» Was meteorologisch zutreffen mag, ist aber noch keine Antwort auf die Frage, die sich dieser Tage viele stellen: Hier bleiben oder wegfahren? Bis Sonntag wird es laut MeteoNews zwar «verbreitet sommerlich warm». Wegen einer Südwest- bis Westlage werde das Wetter aber vor allem am Pfingstsonntag wechselhaft mit Schauern und Gewittern. Wer eine Sonne-Hitze-Garantie will, der muss laut MeteoNews übers Tessin hinaus bis ans Meer fahren.
Noch herrscht am Gotthard zwar fast freie Fahrt. Um 10 Uhr meldete der TCS zwischen Wassen und Göschenen erst 2 Kilometer Stau respektive einen Zeitverlust von 30 Minuten, wie er auf Twitter schreibt:
#A2 - Luzern -> Gotthard - zwischen Amsteg und Göschenen 3 km Stau, Überlastung, Zeitverlust von bis zu 30 Minuten
— TCS Verkehr Gotthard (@TCSGotthard) June 3, 2022
Doch bereits ab Freitagmittag rechnet der Bund in seiner Verkehrsprognose damit, dass die Autolawine vor dem Nordportal des Gotthards stetig anwachsen und es zu längeren Staus kommen wird. In umgekehrter Richtung rechnet das Bundesamt für Strassen (Astra) erst am Nachmittag des Pfingstmontags mit Stau vor dem Südportal.
Falls du keine Lust auf Stau am Gotthard hast: Als Alternativen empfiehlt das Astra entweder den Gotthardpass, die San Bernardino-Route, den Tunnel durch den Grossen St. Bernhard oder den Simplonpass und den Autoverlad durch Lötschberg und Simplon. Auf den erwähnten Umfahrungsrouten sind bislang keine Staus bekannt.
Und falls du dennoch in einen Stau gerätst...
Oder warum nicht auf den Zug umsteigen? Die SBB planen wie bereits an Auffahrt auch über Pfingsten insgesamt 25 Extrazüge ins Tessin. Zudem sollen jene Züge, die nach Italien weiterfahren, mit zusätzlichen Wagen oder Zugseinheiten verlängert werden. Trotz 35’000 zusätzlichen Sitzplätzen, die so bereitgestellt werden, raten die SBB zu einer Sitzplatzreservierung. Wer ein Velo durch den Gotthard-Basistunnel mitnehmen will, muss einen Platz obligatorisch reservieren.
Ob mit dem Velo oder zu Fuss: Wie bereits an Auffahrt werden – trotz durchzogener Wetterprognose – auch über Pfingsten in den Bergen viele Menschen erwartet. Dazu rief die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) erst kürzlich in Erinnerung, dass zu dieser Jahreszeit vielerorts noch Schnee liegt. Meist handle es sich dabei um harten Altschnee, auf dem man leicht ausrutschen und abstürzen könne. So komme es auch auf markierten Wegen immer wieder zu tödlichen Unfällen. Die BFU rät, im Zweifelsfall lieber umzukehren, als sich in Gefahr zu bringen.
Auch die Unfallversicherung Suva mahnte kürzlich zum Saisonstart des Trailrunnings zur Vorsicht. Das «Laufen auf natürlichem Untergrund» verursache nämlich jährlich 6’900 Unfälle. Und ein solcher Unfall koste die Unfallversicherung im Durchschnitt 3’400 Franken.