Heftige Gewitter haben am Dienstagabend das Dorf Cressier NE überschwemmt. Menschen und Tiere mussten evakuiert werde. Es entstand grosser Sachschaden, verletzt wurde aber niemand.
Die starken Regenfälle führten dazu, dass ein Bach über die Ufer trat und Sturzbäche aus Schlamm und Wasser die Strassen, die Kanalisation, Keller und ganze Häuser von Cressier überschwemmten. Dabei seien Schutt und Geschiebe mitgerissen worden.
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— Jean-Luc Montavon (@JLMont76) June 22, 2021
Die Gemeindebehörden sprachen am Mittwochmorgen an einer Medienorientierung von einer «Katastrophe». Die Lage sei derzeit zwar unter Kontrolle. Die Gefahr sei aber noch nicht gebannt, da für den Abend bereits neue Gewitter angekündigt worden seien.
Viel Material habe sich schon gelöst. Wenn es noch einmal regne, könnte es noch schlimmer werden, sagte ein Spezialist.
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— jost delphine (@DelphineJost) June 22, 2021
Die Aufräumarbeiten gestalteten sich laut Feuerwehr und Zivilschutz schwierig, am Mittwochmorgen wurden immer noch Keller ausgepumpt.
Es werde Tage bis Wochen dauern, bis alle Schäden des Unwetters beseitigt seien, sagte Gemeindepräsident Jean Bernard Simonet. Der Kanton Neuenburg rechnet damit, dass die Überschwemmungen Dutzende Millionen Franken kosten wird.
Fast 120 Polizisten und Einsatzkräfte arbeiteten die ganze Nacht, um die Situation zu stabilisieren. Insgesamt gingen bei der Notrufzentrale in Neuenburg mehr als 500 Anrufe ein. Rund 75 Gebäude waren betroffen. Die Feuerwehr befreite sechs Menschen, zwei Hunde und drei Katzen aus Häusern.
Verletzt oder vermisst wurde niemand. Mehrere Familien müssen jedoch aufgrund von Wasserschäden und Stromausfällen umquartiert werden. Die Solidarität der Bevölkerung bei der Unterbringung der Betroffenen sei gross. Als Vorsichtsmassnahme empfiehlt die Gemeinde, dass die Menschen ihr Leitungswasser in den nächsten Tagen abkochen, bevor sie es trinken.
Die Autobahn A5 hatte wegen der Unwetter zunächst in beiden Richtungen gesperrt werden müssen. Am späten Dienstagabend war sie in Richtung Biel wieder befahrbar. In Richtung Lausanne wurde sie in vor 02.00 Uhr in der Nacht wieder geöffnet. Vorübergehend gesperrt war auch die Strasse zwischen Lignières und Saint-Blaise.
Cressier liegt zwischen Bieler- und Neuenburgersee. Nicht betroffen von den Überschwemmungen war die Raffinerie in Cressier, wie Ivan Keller, Chef der Neuenburger Kantonspolizei, sagte. (viw/sda)