Eine Lawine hat am Sonntag vier Fahrzeuge auf der Strasse zwischen Hospental und Realp verschüttet. Die Insassen konnten sich selber befreien, verletzt wurde niemand. Der Autoverlad am Furka ist eingestellt.
Die Schneemassen gingen gegen 11 Uhr nieder und verschütteten die Strasse auf einer Länge von rund 250 Metern nahe Zumdorf, wie ein Sprecher der Urner Kantonspolizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Die Fahrzeuge seien teilverschüttet worden, konnten aber bereits aus dem Schnee befreit werden. Die Insassen konnten selbst aussteigen und weiterfahren, nachdem die Autos vom Schnee befreit waren.
Die Sache sei glimpflich ausgegangen, sagte der Sprecher. Glücklicherweise sei es bei einem Elementarereignis geblieben. Die Aufräumarbeiten dürften aber längere Zeit in Anspruch nehmen. Die Furkastrasse bleibt zwischen Hospental und Realp bis auf weiteres gesperrt.
Nicht von der Lawine betroffen ist die Matterhorn-Gotthard-Bahn. Allerdings wurde der Autoverlad am Furka eingestellt, damit vom Wallis herkommende Autos nicht auf der Urner Seite stranden würden.
Morgen teils grosse #Lawinengefahr: "Die Verhältnisse für Schneesport abseits gesicherter Pisten sind sehr kritisch" sagt das #SLF. ^chs pic.twitter.com/Ml2XWPnyvs
— SRF Meteo (@srfmeteo) 12. Januar 2019
Die Kantonsstrasse zwischen Hospental und Realp ist durch über 20 Lawinenzüge gefährdet. Im vergangenen April richteten Schneemassen, die bei einer Lawinensprengung ausgelöst wurden, grossen Schaden an. Erst im Dezember sprach sich das Urner Kantonsparlament gegen zusätzliche Lawinensicherungen auf der Strecke aus.
Wegen Lawinengefahr waren im Kanton Uri am Sonntag mehrere Strassenabschnitte gesperrt. Auf der A2 lag zwischen Erstfeld UR und dem Gotthard-Strassentunnel Schnee. Auch im Kanton Graubünden waren etliche Strassen schneebedeckt, wie der Kanton auf seiner Webseite meldete.
Die Lawinengefahr war am Sonntag in weiten Teilen der Alpen gross. Die zweithöchste der fünf Gefahrenwarnstufen galt am Sonntag für ein Gebiet zwischen den Berner Alpen und Graubünden. Schuld waren Neuschnee und vom Wind verfrachteter Triebschnee, wie das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) schrieb.
In den zentralen und östlichen Alpen schneit es bis Dienstagmorgen weiter. Es gibt ab jetzt 40 bis 100 cm #Schnee dazu. Schneefallgrenze steigt vorübergehend auf 800 bis 1300 m, sinkt morgen wieder auf 500 m. #Lawinengefahr ^chs pic.twitter.com/uAM94yyiS7
— SRF Meteo (@srfmeteo) 13. Januar 2019
Die Verhältnisse für Schneesport abseits der gesicherten Pisten seien oberhalb von 1800 Metern sehr kritisch, hiess es auf der SLF-Webseite. Schon einzelne Wintersportler könnten Lawinen auslösen, auch grosse. Zunehmende Gefahr sieht das SLF auch für exponierte Verkehrswege.
Wegen der Wettervorhersagen für die kommenden Tage erhalten rund 130 Schülerinnen und Schüler aus dem Obertoggenburg im Kanton St.Gallen am Montag und Dienstag schulfrei. Für die Kinder von Unterwasser und Alt St. Johann könne die Sicherheit auf dem Schulweg aufgrund der Wetterlage nicht gewährleistet werden, hiess es. Einige Kinder müssen, um den Schulbus zu erreichen, zu Fuss bis zu 30 Minuten durch den Schnee gehen. (cma/sda)