Schweiz
Wirtschaft

Gesundheitsausgaben: 816 Franken pro Einwohner im Monat

Gesundheitsausgaben steigen auf 816 Fr. pro Einwohner im Monat – 1960 waren es 32 Franken

22.10.2019, 14:3622.10.2019, 14:47
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Im Jahr 2020 müssen Versicherte im Schnitt 0,2 Prozent mehr für die Krankenkassenprämien bezahlen. Der Anstieg ist im Vergleich zum Vorjahr moderat. (Symbolbild)
Bild: KEYSTONE

82.8 Milliarden Franken kostete das Schweizer Gesundheitswesen 2017. Das sind 816 Franken pro Einwohner und Monat. Die Gesundheitsausgaben machen 12.4 Prozent des Bruttoinlandprodukts aus. Die Zunahme um 2.9 Prozent liegt 0.6 Prozent unter dem Fünfjahresschnitt.

Zum Vergleich: 1960 verschlang das Gesundheitswesen in der Schweiz erst 2.1 Milliarden Franken, 32 Franken pro Kopf und Monat. Das entsprach 4.7 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP).

30 Jahre später hatten sich die Kosten mehr als verzehnfacht auf insgesamt 28 Milliarden Franken oder 342 Franken monatlich für jeden Einwohner. Wieder 30 Jahre später kostete das Gesundheitswesen drei Mal mehr als 1990, 2.4 Mal mehr pro Person im Monat.

Heute verteilen sich die Kosten pro Einwohner wie folgt: 26.7 Prozent für ambulante Kurativbehandlung, 19.3 Prozent für Langzeitpflege, 19 Prozent für stationäre Kurativbehandlung, 16.5 Prozent für Gesundheitsgüter, knapp 8 Prozent für unterstützende Dienstleistungen, die restlichen gut 10 Prozent für Rehabilitation, Verwaltung und Prävention.

Spitäler vergleichsweise «günstig»

Kantonsspital Aarau ( KSA ) Notaufnahme für Erwachsene und für Kinder
Bild: Aargauer Zeitung

Mit 2 Prozent haben die Spitäler gegenüber dem Vorjahr weniger aufgeschlagen als die mittlere Gesundheitsteuerung von 2.9 Prozent. Überdurchschnittlich abgesahnt haben Zahnarztpraxen und -kliniken sowie «andere ambulante Leistungserbringer» wie beispielsweise Physiotherapeuten mit je 5.6 Prozent Aufschlag.

Am meisten zugelegt haben die «unterstützenden Leistungsbringer» mit einer Teuerung von 7.3 Prozent; gemeint sind Labors und Transporte, wie es in der definitiven Abrechnung des Bundesamt für Statistik (BFS) vom Dienstag heisst.

24 Milliarden zahlen private Haushalte

Von den knapp 83 Milliarden Franken Gesundheitskosten trägt der Staat etwa 15 Milliarden, die obligatorische Krankenversicherung 30 Milliarden, andere Sozialversicherungen 5, andere öffentliche Finanzierungen 3 und Privatversicherungen 5.4 Milliarden Franken. Fast 24 Milliarden zahlen die privaten Haushaltungen selbst.

Das Verhältnis der Gesundheitsausgaben zum Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg 2017 von 12.2 auf 12.4 Prozent. Von allen OECD-Ländern lag nur in den USA das Verhältnis der Gesundheitsausgaben zum BIP noch höher, nämlich bei 17.2 Prozent. Frankreich auf Platz drei liegt 0.8 Prozentpunkte tiefer als die Schweiz. (aeg/sda)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Posersalami
22.10.2019 15:01registriert September 2016
Unfassbar

Hoffentlich kann das neue Parlament da endlich einmal etwas machen. Als erstes sollte man ALLE Parlamentarier mit einem Pöstchen in der Pharmaindustrie aus dem Saal jagen wenn darüber debattiert und abgestimmt wird. Deren „Kompetenz“ verursacht nur Kosten, versuchen wir es doch mal ohne!
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Ribosom
22.10.2019 17:22registriert März 2019
Also der Staat (also wir mit den Steuern) bezahlt 15Mia, die Krankenkassen (also wir mit den Prämien) 30Mia und die Leute (wir) 24Mia. Wir geben echt viel Geld aus für das Gesundheitssystem...
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B-Arche
22.10.2019 15:29registriert Februar 2016
Erstens: die 32 Franken 1960 wären mit Inflation 132 Franken 2018. Quelle: Teuerungs-Rechner auf admin.ch.

Dann: viele seltenere Krankheiten die sehr teuer zu behandeln sind wurden eben nicht behandelt da noch keine Therapie gefunden. Man liess die Menschen sterben.
Und dann war da noch dass wir alle im Schnitt älter werden.
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