Die Löhne der Topkader in bundesnahen Betrieben sind 2019 grösstenteils leicht gesunken. Den höchsten Lohn bezogen hat der abgetretene SBB-Chef Andreas Meyer.
Seine Entlöhnung lag bei knapp 932'000 Franken. Das war leicht tiefer als im Jahr zuvor. Meyer bezog damals zum ersten Mal seit langem ein Salär von weniger als einer Million Franken, nämlich knapp 987'500 Franken.
Der Bundesrat hat die Löhne des Top-Kaders der bundesnahen Betriebe am Freitag vorgelegt. Darin figuriert an zweiter Stelle der Postfinance-Chef Hansruedi Köng mit 809'000 Franken, gefolgt von Ruag-Holding-Chef Urs Breitmeier mit fast 758'000 Franken.
Der dritthöchste Lohn ist bei der Post zu finden. Dort gab es im Jahr 2019 einen Chefwechsel. Roberto Cirillo trat per April 2019 die Nachfolge von Ulrich Hurni an, der die Leitung der Post im Juni 2018 interimistisch übernommen hatte, nachdem Susanne Ruoff über den Postauto-Skandal gestolpert war. Den Lohnaufwand für die oberste Postfleitung 2019 gibt der Bundesrat mit rund 693'000 Franken an. Im Vorjahr waren es noch knapp 1'107'500 Franken gewesen.
Zu den Topverdienern mit mehr als einer halben Million Franken gehören auch die Chefs der Suva, der Finanzmarktaufsicht (Finma), der Flugsicherung Skyguide und der SRG.
Dabei kam Suva-Chef Felix Weber auf knapp 625'000 Franken, Mark Branson von der Finma bezog 552'500 Franken – genau gleich viel wie im Vorjahr. Skyguide-Chef Alex Bristol verdiente 556'000 Franken – rund 30'000 Franken mehr als im Vorjahr. Und auch SRG-Direktor Gilles Marchand bezog mit 534'000 Franken etwas mehr als eine halbe Million Franken.
Die Swisscom figuriert nicht im Kaderlohnreporting, weil für sie als börsenkotiertes Unternehmen eine andere Verordnung gilt.
In den Löhnen enthalten sind vor allem die fixen Anteile, Boni sowie andere Nebenleistungen wie Spesen oder das Generalabonnement. Nicht eingerechnet ist die berufliche Vorsorge, die sich beträchtlich auf die Lohnsumme auswirkt. Der SBB-Chef etwa kommt damit auf mehr als eine Million Franken.
Die Löhne der Topkader dieser Betriebe bieten immer wieder Anlass für Diskussionen. Der Bundesrat hält in seiner Mitteilung fest, dass die Unternehmen Massnahmen unternommen hätten, die eine dämpfende Wirkung auf die Entwicklung der Bezüge haben. Die SBB etwa hatte nach dem Abgang von Meyer bekannt gegeben, dass Meyers Nachfolger – also Vincent Ducrot – ein 20 Prozent tieferes Gehalt bekommen werde.
Gegen Lohnexzesse ist das Parlament bereits aktiv geworden. Seiner Ansicht nach sollen Topkader der Bundesbetriebe nicht mehr als eine Million Franken verdienen. Eine entsprechende Gesetzesänderung der Staatspolitischen Kommission des Nationalrats ist in der Vernehmlassung. (aeg/sda)