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Jungfraubahnen wollen Anzahl der Skifahrer limitieren

Die Jungfraubahnen wollen in den Skigebieten von Grindelwald und Wengen die Zahl der Ski- und Snowboardfahrenden begrenzen. (Archivbild)
Die Jungfraubahnen wollen in den Skigebieten von Grindelwald und Wengen die Zahl der Ski- und Snowboardfahrer begrenzen.Bild: KEYSTONE

Jungfraubahnen wollen Anzahl der Skifahrer limitieren

08.12.2019, 12:5708.12.2019, 13:19
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Die Jungfraubahnen wollen künftig in einem Teil des Jungfrau-Skigebiets die Zahl der Ski- und Snowboardfahrer limitieren. Auf den Pisten oberhalb von Wengen und Grindelwald sollen künftig maximal 17’800 Menschen pro Tag herumfahren.

Der Direktor der Jungfraubahnen, Urs Kessler, gab die Begrenzung in einem Interview mit dem «Sonntagsblick» bekannt. Diese Absicht gründe nicht nur auf Überlegungen des Umweltschutzes, sondern auch auf solchen des Marketings, sagte er. Je knapper ein Gut sei, desto wertvoller sei es.

Urs Kessler, CEO Jungfraubahnen (JB), praesentiert das Betriebsergebnis der Jungfraubahnen, am Mittwoch, 22. April 2015, in Bern. Die Jungfraubahn-Gruppe hat 2014 einen Rekordgewinn von 30,4 Mio. Fran ...
Urs Kessler.Bild: KEYSTONE

Schon seit 2009 begrenzen die Jungfraubahnen die Zahl der Gäste auf dem Jungfraujoch. Maximal 5500 Personen können heute pro Tag dieses weltweit bekannte Ausflugsziel besuchen. So soll verhindert werden, dass an Schönwettertagen in den Zügen hinauf aufs Joch und auf dem Jungfraujoch selber das Gedränge zu gross wird.

Das Jungfrau-Skigebiet umfasst die Pisten der Skigebiete Grindelwald-Wengen, Grindelwald-First und Mürren-Schilthorn. Die Begrenzung wird in den Skigebieten Grindelwald-Wengen und Grindelwald-First zur Anwendung kommen. Das sagte Kathrin Naegeli, Mediensprecherin der Jungfraubahnen, am Sonntag auf Anfrage.

Die Beschränkung auf 17'800 Personen soll in einem Jahr eingeführt werden, also zu Beginn der Saison 2020/21. Geplant ist, dass sie bei den Tagesgästen greift. Abonnementsbesitzer werden also nicht betroffen sein. Mit der Limitierung gehe es darum, den Leuten Qualität zu bieten, sagt Naegeli weiter. Die Gäste sollten das Erlebnis geniessen können.

Indirekte Kritik an SBB

Das Interview mit Kessler drehte sich um die Frage, ob sich Investitionen in den Schneesport weiterhin lohnen. Kessler bejahte diese Frage resolut. Er sagte, die Jungfraubahnen investierten viel Geld, damit die Skigebiete besser mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar würden.

Auf die Frage, ob er mit der Qualität der SBB als Zubringerin zufrieden sei, sagt Kessler: «Also ... wenn ich mich als Chef mit Mittelmass zufriedengebe, dann gibt sich auch mein Team mit Mittelmass zufrieden. Wir müssen aber immer besser werden.»

Verbesserungspotenzial beim Zugang zu den Skigebieten des Oberlands sieht Kessler beim Bahnhof Interlaken Ost: Die Wege beim Umsteigen seien zu lang. Am kommenden Freitag weihen die Jungfraubahnen zusammen mit der Männlichenbahn und der Berner Oberland-Bahn (BOB) in Grindelwald Grund einen neuen Bahnterminal ein.

An der neuen Station BOB-Station «Grindelwald Terminal» werden Bahnpassagiere ab diesem Tag direkt auf die Männlichenbahn umsteigen können, welche ins Skigebiet Grindelwald-Wengen führt. Der Bau des Terminals gehört zum V-Bahn-Projekt der Jungfraubahnen, welche dafür zusammen mit der Männlichenbahn 470 Millionen Franken investieren. (sda)

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watson-User David Zahler zeigt sein Berner Oberland. Wow!
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Eiger, Mönch und Jungfrau (BE). (Bild: David Zahler)
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Was an einem einzelnen Tag vom Jungfraujoch gepostet wird
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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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w'ever
08.12.2019 15:45registriert Februar 2016
heisst "die anzahl der skifahrer limitieren" den preis auf die tagskarte erhöhen? weil "Je knapper ein Gut sei, desto wertvoller sei es".
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fenstersimsli
08.12.2019 14:50registriert Februar 2019
Gute PR Aktion! Gratis Werbung in allen Print-, Online- und sonstigen Medien. Gut gemacht. Eine Meldung, die eigentlich keine ist mit ein bisschen „Schockmoment“ versehen und ab geht es...
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Erwin71
08.12.2019 14:48registriert Juni 2019
ha ha ha ha. mann kann es auch steuern um zu behaupten und die zahlen zu präsentieren das die v bahn nötig gewesen ist und es die braucht!
es filzt so schön bei uns im berner oberland.
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Warum so politisch? Wir müssen ändern, wie wir über 4-Tage-Wochen und Co. reden
Reden wir in der Schweiz über New Work, also neue Formen des Arbeitens, wird die Diskussion sofort politisch. Dabei sollten wir die Wissenschaft einfach in Ruhe dazu forschen und die Unternehmen ihre Wege finden lassen.

Ich stelle mir gerade vor, wie ich vor 50 Jahren meinen Job erledigt hätte. Alleine für diesen Artikel hätte ich mich in ein Archiv begeben müssen. Dann hätte ich mir Notizen gemacht, wäre zurück an meinen Arbeitsplatz und hätte in meine Schreibmaschine getippt. Wäre ein Tippfehler aufgetaucht, wovon ich schwer ausgehe, hätte ich das Blatt entfernen, den Fehler mit Tipp-Ex überstreichen und das Papier wieder einsetzen müssen. (So zumindest stellt man sich das als Gen Y vor.)

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