Schweiz
Wirtschaft

SRF-Direktorin Wappler zum Online-Angebot

SRF-Direktorin Wappler: «Können ja nicht gut am Publikum vorbeisenden, das uns finanziert»

20.02.2021, 06:0720.02.2021, 13:31
Mehr «Schweiz»
ARCHIVBILD ZUM STELLENABBAU BEI SRF --- Nathalie Wappler, Director of Swiss Radio and Television, SRF, poses for a photograph at the television studio of SRF in Zurich-Oerlikon, Switzerland, on August ...
Nathalie WapplerBild: keystone

Die Direktorin von Schweizer Radio und Fernsehen SRF, Nathalie Wappler, hat die Ausweitung ihrer Angebote in die Onlinewelt verteidigt. «Wir können ja nicht gut am Publikum vorbeisenden, das uns finanziert», sagte sie der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Samstag.

«Wir wollen unsere Inhalte digital besser verbreiten. Wir treten aber nicht gegen die Privaten an», erklärte Wappler. SRF fokussiere ganz klar auf seine Kernkompetenzen Audio und Video – auch bei der weiterentwickelten News-App, hiess es. «Bei den Texten haben wir eine Selbstbeschränkung bei der Länge, die in der Regel auch eingehalten wird», betonte sie.

Die SRF-Direktorin zeigte sich zudem überzeugt, dass es in der Schweiz mehrere Angebote nebeneinander vertrage. «Den privaten Medienhäusern stellen wir zudem Inhalte und unser Archiv unentgeltlich zur Verfügung», hob sie hervor. Für weitere Kooperationen sei sie ausserdem sehr offen, sagte sie.

Andere Erzählformen

Der Grundsatz 'digital first' sei ohne Zweifel mit der Konzession vereinbar, gab sich Wappler überzeugt. «Von einer Verletzung der Konzession kann keine Rede sein», sagte sie. Und auf eine Online-Mediathek, auf der sich nur die für Radio und TV produzierten Inhalte abrufen liessen, wolle sie sich auch nicht beschränken. «Im Internet sind andere Erzählformen gefragt als im linearen Radio und TV, zum Beispiel Podcasts und Teaserfilme. Es braucht also eigens dafür produziertes Material», erklärte die SRF-Direktorin diesbezüglich.

«Zudem wollen und müssen wir die jungen Menschen ja genau dort ansprechen, wo sie sich aufhalten, und sie für weitere ausführlichere Inhalte auf unserem Newsportal begeistern», führte Wappler weiter aus. Ausserdem würden in Zukunft die Grenzen zwischen den Kanälen und Plattformen noch weiter verwischen werden.

Allerdings brauche es derzeit – bei aller Kritik am Sparkurs von SRF – eine neue Debattenkultur. «Es tut nichts mehr Not als sachliche Debatten», sagte sie. «Es braucht wieder mehr Respekt und Wertschätzung für andere Meinungen», forderte sie. Und manchmal sollte man Twitter einfach besser nicht anschauen, weil man sich nur über die permanenten Zuspitzungen ärgern würde, erklärte Wappler gegenüber der «NZZ». (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Noten der SRF-Kommentatoren und -Moderatoren
1 / 39
Die Noten der SRF-Kommentatoren und -Moderatoren
Stefan Bürer: Note 5,4 – Der Beste. Cool, witzig, viel Schalk, gepaart mit einer Prise Ironie. Fachlich top, sprachlich noch besser. Über Stunden am Stück fehlerlos. Ein Federer-Spiel ohne ihn ist nur halb so toll. (Kommentator Eishockey, Tennis)
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Pascal Weber schildert Livesendung im Tränengas
Video: extern / rest
Das könnte dich auch noch interessieren:
58 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Adler007
20.02.2021 07:14registriert September 2020
Ich will aber nicht, dass das SRF "indirekt" diese Datenkrake Facebook unterstützt und Inhalte dort hochlädt! Wir sollten uns von diesen Platformen abwenden und uns wieder aufs wesentliche konzentrieren!

Und Frau Wappler: Warum müssen wir uns immernoch Werbung anschauen (z.B. bei der Übertragung des Skifahrens) obwohl wir doch Gebühren bezahlen? Wenn wir schon für den Inhalt bezahlen, dann will ich KEINE Werbung sehen müssen!!!
26228
Melden
Zum Kommentar
avatar
jellyshoot
20.02.2021 06:29registriert Dezember 2015
„Nicht an Publikum vorbei senden“?
Das ist doch was die SRG seit Jahren macht ...
24930
Melden
Zum Kommentar
avatar
Rethinking
20.02.2021 08:16registriert Oktober 2018
«Wir können ja nicht gut am Publikum vorbeisenden, das uns finanziert»

Hat SRF sein Publikum schon mal befragt, was es will?
886
Melden
Zum Kommentar
58
Produzenten- und Importpreise sinken im Mai

Das Preisniveau in der Schweiz auf Basis der Produzenten- und Importpreise (PPI) ist im Mai 2025 sowohl gegenüber dem Vormonat als auch dem Vorjahr gesunken. Gegenüber dem Vormonat April sanken die Preise um 0,5 Prozent. Insbesondere Mineralölprodukte verbilligten sich.

Zur Story