Die Zinsen dürften in der Schweiz nach Ansicht der Credit Suisse (CS) noch jahrelang tief bleiben. Der Schweizerischen Nationalbank (SNB) seien die Hände gebunden durch die Verfassung der hiesigen Industrie, die am stärksten unter einer Aufwertung des Frankens leiden würde, sagte CS-Investmentchefin Anja Hochberg.
Solange die Schweizer Industrie kein positives Bild abgebe, dürfte die SNB die Zinsen nicht erhöhen, sagte Hochberg am Mittwoch vor den Medien in Zürich. «Die nächsten drei Jahre können wir vergessen», sagte Nannette Hechler-Fayd'herbe, die Chefin Anlagestrategie der Credit Suisse, auf die Frage, wann die Nationalbank die Zinsen wieder einmal erhöhen dürfte.
Vorerst dürfte es in die andere Richtung gehen. Wenn die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Einlagezins am 3. Dezember weiter senken werde, dürfte die SNB nachziehen und ihren negativen Zinssatz von -0.75 auf -1.00 Prozent senken. Parallel dazu dürfte die SNB bei Bedarf auch weiterhin beim Wechselkurs intervenieren, erwartet die CS. Andernfalls dürfte sich der Franken weiter aufwerten, was auf die ohnehin schon schwache Schweizer Konjunktur schlagen werde. (whr/sda)