Der Unmut beim Swiss-Personal ist nicht verflogen. Vor einem Monat gab die Lufthansa-Tochter den zweithöchsten Gewinn ihrer Geschichte bekannt: 684 Millionen Franken. Doch wie CH Media berichtete, profitieren viele Angestellte, die einen Vertrag mit variablem Anteil haben, nicht wie erhofft von diesem Glanzresultat.
Denn die internen Ziele sind zu 70 Prozent an jene der Lufthansa-Gruppe geknüpft – und deren Zahlen sind im Swiss-Vergleich desolat. Die Folge: Die Auszahlung des variablen Lohnanteils fällt deutlich kleiner aus. Die Angestellten äusserten gegenüber dem Unternehmen prompt ihren Lohnfrust: «Enttäuschend!», «Schlechter Scherz!» oder «Sprachlos» lauteten die Kommentare im Intranet.
Dabei bleibt es nicht. Die Kabinencrew-Gewerkschaft Kapers hat eine Protestaktion lanciert. «Wir haben rund 4000 Schoggitaler an alle Flight Attendants verteilt», bestätigt Kapers-Präsidentin Sandrine Nikolic-Fuss. Die Idee: «Die Crewmitglieder sollen den symbolischen Franken im beigelegten Couvert ans Swiss-Management schicken, da die Swiss offenbar jeden einzelnen Franken für sich selbst will.» Der nun geäusserte Frust entspräche der Spitze des Eisbergs. «Denn die Belastung ist seit langem gross, die Freizeit- und Ferienplanung schwierig.»
Im Begleitbrief der Gewerkschaft heisst es, dass man seit Monaten die steigende Belastung in der Kabine mit viel Engagement und Herzblut trage. «Doch unsere Sorgen, Anliegen und Bedürfnisse bleiben von unserer Arbeitgeberin unbeachtet. Sie bleibt tatenlos.» Nun fordere man konkrete Verbesserungen.
Bereits zuvor hatte Nikolic-Fuss Swiss-Chef Jens Fehlinger einen offenen Brief geschickt aufgrund der «immensen Unzufriedenheit rund um das Vergütungsmodell ‹Chance›», wie die Kapers ihre Mitglieder intern informiert. Beim Modell «Chance» handelt es sich um jene Option, die eine Gewinnbeteiligung vorsieht. Das andere Modell namens «Sicherheit» hingegen bietet einen garantierten 13. Monatslohn.
Die Swiss habe inzwischen auf den offenen Brief reagiert, schreibt die Kapers: «Es sind keine Änderungen im Prozess angedacht.» Dieser entspräche den im Gesamtarbeitsvertrag (GAV) festgehaltenen Modalitäten.
Kapers leugnet dies nicht, schreibt aber: «Auch wenn das aktuelle Vorgehen GAV-konform ist, so ist das diesjährige Ergebnis mehr als nur ein Schlag ins Gesicht derer, die – angesichts des Finanzergebnisses – zu Recht an den Erfolg der Swiss geglaubt haben.» Man fordere deshalb volle Transparenz über die Zielvorgaben vor der Wahl des einen oder anderen Lohnmodells sowie faire und erreichbare Ziele. Und nicht zuletzt: einen garantierten 13. Monatslohn für alle, inklusive Erfolgsbeteiligung.
Ich kann zwischen 13 Monatslöhne und Gewinnbeteiligung wählen.
Ich habe keinen Einluss auf den Gewinn und lebe nach dem Prinzip Hoffnung
Ich bin nachher hässig
Ernsthaft jetzt?
Mit dem Lohn oder der PK spielt man nicht. Nimm bitte um gotteswillen Sicherheit als Option du bist nicht im Senior Management und dein Arbeitgeber ist kein KMU.
Das ist nun wirklich wirklich sehr nicht gescheit.