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Hitze erhöht die Unfallgefahr – Suva warnt, Unia fordert Baustopp

Hitze ab 30 Grad erhöht die Unfallgefahr – Suva warnt, Unia fordert Baustopp

10.07.2023, 10:3710.07.2023, 16:50
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Strassenarbeiter sind bei Belagsarbeiten meist der prallen Sonne ausgesetzt. Viel trinken ist für sie ein Muss. Die Gewerkschaft Unia mahnt die Arbeitgeber vor der Hitzewelle an ihre Sorgfaltspflicht. ...
Wichtig: Trinken.Bild: KEYSTONE

Die Schweizerische Unfallversicherung (Suva) warnt vor erhöhter Unfallgefahr bei der Arbeit bei Hitze. Eine statistische Analyse zeige, dass sich bei Temperaturen über 30 Grad sieben Prozent mehr Unfälle ereigneten als an anderen Sommertagen. Die Gewerkschaft Unia forderte einen Baustopp.

Grund für die höhere Unfallhäufigkeit könnten Übermüdung und Konzentrationsmangel sein, wie die Suva am Montag mitteilte. Insbesondere für Personen, die im Freien arbeiten, wie beispielsweise Gärtner, Werkhofmitarbeitende, Dachdeckerinnen oder Strassenbauer, könne die Hitze zum Problem werden.

Die Suva rät, schwere körperliche Arbeiten im Freien in den Morgenstunden auszuführen, beschattete Zonen einzurichten für Arbeitsplätze und Pausen, und den Kopf vor Hitze und UV-Strahlung zu schützen. Zudem sollten möglichst viele Hautstellen mit Kleidung bedeckt sein, mindestens alle 20 Minuten ein Glas Wasser getrunken und regelmässige Pausen im Schatten eingelegt werden.

Arbeitsstopp auf dem Bau

Die Gewerkschaft Unia forderte am Montag, ab einer gewissen Temperatur die Arbeit auf dem Bau einzustellen. Die Gesundheit der Bauarbeiterinnen und -arbeiter dürfe nicht dem Termindruck durch die Bauherrschaft geopfert werden. Gerade die öffentliche Verwaltung sei beim Termindruck in vielen Fällen an vorderster Front dabei.

Konventionalstrafen würden knallhart durchgesetzt. Müsse die Arbeit wegen der Hitze eingestellt werden, brauche es eine Verschiebung der Endtermine, verlangte die Gewerkschaft. Sie kündigte an, auf Baustellen zu intervenieren, wenn die Verhältnisse zu gefährlich werden.

Autos durchlüften

Der Touring Club Schweiz (TCS) warnte vor der Hitzefalle Auto. Ein Auto heizt sich demnach in der prallen Sonne schnell auf bis zu 80 Grad auf. Der Aufenthalt in einem Wagen ist ab 40 Grad gefährlich. Neben dem Parkieren im Schatten rät der TCS zu Sonnenschutzfolien.

Video: watson/Sina Alpiger, Aya Baalbaki

Die Meinung, die Lackfarbe habe einen Einfluss auf die Temperatur im Auto, verweist der Autoverband ins Reich der Fabel. Zwar heizen sich dunkle Autos schneller auf, die Endtemperatur weicht aber nur unwesentlich ab. Da Verbrennungen durch Polster oder Armaturenbrett schon ab 45 Grad möglich sind, rät der Club im Weiteren zum Durchlüften vor der Fahrt.

Hitzewarnung Stufe drei

Bereits am Freitag hatte das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) gewarnt, am Wochenende sei mit Höchsttemperaturen von 32 bis 34, lokal bis 35 Grad zu rechnen. Bis mindestens am Dienstag gilt die Gefahrenstufe drei. Laut dem Naturgefahrenportal des Bundes besteht ein erhebliches Risiko für Kreislaufbeschwerden und körperliches Unwohlsein.

Am Montag dürfte es vorübergehend nicht mehr ganz so heiss werden wie am Wochenende. 30 Grad und knapp mehr liegen aber dennoch drin. Vor allem ganz im Norden und am Vormittag sind auch Regengüsse und Gewitter zu erwarten. Am Dienstag könnte es allerdings noch heisser werden als am Sonntag. (aeg/sda)

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58 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Remus
10.07.2023 10:56registriert Dezember 2016
"Zudem sollten möglichst viele Hautstellen mit Kleidung bedeckt sein,"
Optimales Beispielbild gewählt
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eigiman
10.07.2023 10:44registriert September 2015
Auto durchlüften vor der Fahrt - danke, muss ich mir merken!
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StoneEagle
10.07.2023 13:24registriert Februar 2022
Die Baubranche trifft es natürlich mit voller Wucht, dort sind wirklich sofort Massnahmen notwendig. Andere Branchen sind aber auch nicht zu beneiden, zb Pflegeeinrichtungen oder Spitäler. Mir ist ein Fall aus dem Balgrist bekannt, wo auf der Station inkl. Im Stationszimmer 37Grad gemessen werden, und dem Arbeitgeber scheint es völlig egal zu sein. 1 gratis Glace wird offeriert, dass ist ein Hohn. Dort könnte man doch zumindest im Stationszimmer, ein Ort wo die Pflegekräfte eigentlich mal durchschnaufen sollten, einen guten Ventilator stellen oder eine Klimaanlage! Suva, Unia? Tut was!!!
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