Männer unter sich: Der SRF-Club am Dienstagabend zum Thema Schweiz-EU.Bild: Screenshot SRF
Im SRF-Club am Dienstagabend zum Thema Schweiz-EU war keine einzige Frau präsent. Dies führt jetzt zu Kritik aus der Politik.
30.10.2024, 12:3030.10.2024, 15:42
Der SRF-Club fand gestern zum Thema «Schweiz-EU: jetzt gilt es ernst» statt. Eingeladen waren Exponenten aus Wirtschaft und Politik. Moderiert wurde die Sendung von Peter Düggeli.
Folgende Gäste nahmen an der Diskussion teil:
- Petros Mavromichalis, EU-Botschafter in der Schweiz
- Eric Nussbaumer, Nationalratspräsident (SP/BL)
- Christoph Mäder, Präsident Economiesuisse
- Thomas Aeschi, Fraktionschef SVP (ZG)
- Urs Wietlisbach, Mitinitiant Kompass Europa
- Lukas Golder, Co-Direktor gfs.bern
Trotz der verschiedenen Meinungen zum Thema, zeigte sich ein einseitiges Bild: Die Runde bestand ausschliesslich aus Männern, obwohl es doch genug weibliche Fachkompetenz zu diesem Thema gäbe.
Dies bemerkte auch Aline Trede, Fraktionspräsidentin der Grünen. Auf X äussert sich die Berner Nationalrätin kritisch zur einseitigen Besetzung der Runde:
Barbara Lüthi, Redaktionsleiterin Club, antwortet auf die Anfrage von watson:
«Es ist uns ein zentrales Anliegen, im ‹Club› Frauen und Männer ausgewogen zu Wort kommen zu lassen. Da wir immer wieder kurzfristig auf aktuelle Themen setzen, kommt es leider manchmal vor, dass wir von diesem Credo abweichen müssen.
Auch für diese Sendung haben wir versucht, auf allen möglichen Positionen und in verschiedenen Funktionen Frauen in unsere Sendung einzuladen. Aufgrund von Terminproblemen haben wir leider viele Absagen bekommen.
Im Jahr 2019 hat SRF das Projekt ‘chance50:50’ lanciert, womit eine Ausgewogenheit bei den Gästen sowie bei den Expertinnen und Experten angestrebt wird. Gemäss den aktuellen Zahlen beläuft sich der Jahresdurschnitt 2024 beim Club auf 42 Prozent Frauenanteil pro Monat, im letzten halben Jahr konnte der Frauenanteil auf erfreuliche 44 Prozent gesteigert werden. Selbstverständlich bemühen wir uns auch in Zukunft, ausgewogene Diskussionsrunden zusammenzustellen.»
(sel/rbu)
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Die Firmenpleiten in der Schweiz sind in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres in die Höhe geschnellt.
Laut den Angaben des Wirtschaftsinformationsdienstes Dun & Bradstreet vom Mittwoch wurden in dieser Zeit 4475 Unternehmensinsolvenzen eröffnet. Das waren 16 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode.
Aber weshalb deshalb gemäss Trede keine *progressive Diskussion zum EU-Thema* möglich sein soll, erschliesst sich mir nicht.
Dennoch muss ich sagen, dass die Diskussion sehr zivilisiert und angenehm war. Jeder dieser Männer hatte etwas konstruktives zu sagen und konnte durch seine Position sehr viele gute Dinge in die Diskussion einbringen.
Wenn das SRF auch in Zukunft den Club so organisiert, macht es mir überhaupt nichts, wenn halt einmal eine reine Männerrunde dabei ist.
Ich mag eine ruhige und gut geführte Diskussionen statt Querschläger wie Trede