Schweiz
Wirtschaft

Immer mehr Werbeanrufe gehen aufs Handy

Ist deine Handy-Nummer irgendwo im Internet? Dann wundere dich nicht, wenn dich bald die Krankenkassen anrufen

12.10.2015, 04:1412.10.2015, 07:02

Der Herbst ist die Zeit des Krankenkassenwechsels. Und da viele Schweizerinnen und Schweizer keine Wechselgelüste haben, helfen Versicherer und zwielichtige Makler gerne nach, indem sie per Telefon «Beratung» anbieten. Laut dem Tages-Anzeiger bedienen sich die Vermittlerfirmen immer dreisterer Tricks, um an Telefonnummern zu kommen.

Im Aargau hatten beispielsweise alle Trainer und Schiedsrichter eines Fussballclubs Anrufe von aufdringlichen Vermittlern erhalten, wie die Zeitung erfuhr. Wie die Makler vermutlich an die Handynummern kamen: über die Internetseite des Vereins. Dort sind, wie bei so manchem Verein in der Schweiz, die Nummern aufgeführt.

Krankenkassen distanzieren sich von lästigen Werbeanrufen und geben an, nur mit seriösen Anbietern zusammenzuarbeiten. Dennoch nehmen die Anrufe wieder zu.
Krankenkassen distanzieren sich von lästigen Werbeanrufen und geben an, nur mit seriösen Anbietern zusammenzuarbeiten. Dennoch nehmen die Anrufe wieder zu.
Bild: KEYSTONE

Offenbar weichen viele Callcenter, häufig solche aus dem Ausland, auf Handyanrufe aus, da die Leute gar nicht mehr anders zu erreichen sind – und auch, weil es keinen lästigen Sterncheneintrag zu beachten gilt. Die Stiftung für Konsumentenschutz erhält laut «Tages-Anzeiger» mehr und mehr Meldungen über Anrufe auf Handys.

Nebst Programmen, die per Zufallsgenerator Handynummern generieren, und dem Nummernhandel grasen die Callcenter offenbar auch systematisch Websites nach Handynummern ab.

Wer also seine Nummer auf der Homepage des Jodlerclubs oder des Unihockey-Vereins publiziert hat, könnte bald einen ungebetenen Anruf erhalten. Anrufe auf Handys sind legal und es gibt keine Möglichkeit, einen Sterncheneintrag anzufügen. Der Konsumentenschutz sieht darin eine Gesetzeslücke. (trs)

Du weisst, dass du zu viel Zeit mit dem Smartphone verbringst, wenn ...

1 / 20
Du weisst, dass du zu viel Zeit mit dem Smartphone verbringst, wenn ...
In den folgenden 17 Bildern siehst du, was passiert, wenn die Handysucht erschreckende Ausmasse erreicht: Du verbringst zu viel Zeit mit dem Smartphone, wenn im Ausgang DAS passiert.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
8
«Die vielen Krisen haben uns ärmer gemacht» – darum kannst du dir weniger leisten
Kaufkraftverluste machen den Menschen in der Schweiz zu schaffen, zeigt eine watson-Umfrage. Eine Ökonomin erklärt, warum das so ist, wo es politische Massnahmen braucht und worauf sich Beschäftigte in der Schweiz trotz allem freuen können.
Die repräsentative Umfrage von watson und Demoscope zeigt: Über die Hälfte der Schweizer Bevölkerung sagt, dass ihre Kaufkraft in den vergangenen fünf Jahren abgenommen hat, für 31 Prozent ist sie sogar stark zurückgegangen. Überrascht Sie das?
Sarah Lein: Nein. Wir hatten in den vergangenen fünf Jahren eine klar messbare Inflation. Die Konsumentenpreise sind seit Oktober 2020 etwa um sieben Prozent angestiegen, die Krankenkassenprämien im selben Zeitraum sogar um 20 Prozent. Zwar haben auch die Löhne leicht zugenommen, um circa fünf Prozent, aber weniger stark als die Teuerung.
Zur Story