Schweiz
Wirtschaft

Studio Leutschenbach: Stadt Zürich will die SRG zur Kasse bitten

Studio Leutschenbach: Stadt Zürich will die SRG zur Kasse bitten

23.10.2019, 13:24
Mehr «Schweiz»
Die Stadt Zürich will die SRG zur Kasse bitten. Der Leutschenbach soll nicht mehr gratis sein, sondern 159'000 Franken pro Jahr kosten. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE

Die Stadt Zürich lässt die SRG seit über 50 Jahren das Grundstück im Leutschenbach gratis nutzen. Damit soll nun aber Schluss sein. Die Stadt will die SRG zur Kasse bitten.

Der Stadtrat will dafür den Baurechtsvertrag anpassen. Neu soll die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG 159'000 Franken pro Jahr zahlen, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Ob dieser Betrag fällig wird, entscheidet der Gemeinderat in einer seiner kommenden Sitzungen.

Die Vertragsanpassung dürfte aber unbestritten sein. Denn die SRG sorgte bei der Stadt Zürich im vergangenen Frühling für ordentlich rote Köpfe. Die Stadt war auf der Suche nach einem Grundstück für Schulen, Kindergärten und bezahlbare Wohnungen und interessierte sich für ein SRG-Areal. Die SRG gab jedoch nicht der Stadt Zürich den Zuschlag, sondern dem Versicherungskonzern Swiss Life.

SRG verdiente mit Landverkauf Millionen

So verdiente die SRG 81 Millionen Franken - doppelt so viel, wie die Stadt bieten konnte. Und dies obwohl «der Leutschenbach» seit 1963 gratis auf städtischem Land steht.

Als Retourkutsche soll nun der Vertrag abgeändert werden. So will die Stadt dies aber nicht bezeichnen. Sie fand einen anderen Weg, um die SRG zur Kasse zu bitten.

Im Vertrag sei die Nutzung auf die Produktion von Fernsehprogrammen eingeschränkt, teilte der Stadtrat mit. Die SRG beabsichtigt jedoch, das Radiostudio Brunnenhof in der Nähe des Bucheggplatzes in den Leutschenbach zu zügeln. Geplant ist dies im Jahr 2021.

«Intensive Verhandlungen»

Unter dem Titel «Radio Hall» soll eine Halle, in der heute Produktionsfahrzeuge stehen, zu einem Radiostudio umgebaut werden. Diese Nutzung sei nicht im Vertrag vorgesehen, schreibt der Stadtrat dazu. Deshalb habe man mit der SRG «intensive Verhandlungen» über eine Anpassung des Baurechtsvertrages geführt.

Man habe sich dann darauf geeinigt, dass die SRG einen Teil des städtischen Landes für das Radiostudio nutzen dürfe, im Gegenzug aber ein jährlicher Baurechtszins von 159'000 Franken fällig wird. Die von der SRG durch diesen Umzug erhofften Einsparungen werden somit schmerzlich geschmälert. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Brocki-Profis
1 / 8
Die Brocki-Profis
Gestatten: «Die Brocki-Profis» aus der Schweiz. Ab dem 15. März laufen die Folgen immer sonntags um 18.15 Uhr auf SRF 1. (Bild: SRF)
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Jonas Projer über seinen Abschied und die watson-Kommentare
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Karoon
23.10.2019 14:51registriert November 2015
Gratis im Leutschenbach und kein Geld fürs Studio in Bern? Erm.... Ok
541
Melden
Zum Kommentar
5
Millionen für die UBS-Führung: Die Kluft zwischen den Klein- und Grossaktionären
An der UBS-Generalversammlung in Basel ist für die Kleinaktionäre klar: Die Bank-Führung lebt im Grössenwahn. Doch je höher die Investition, desto stärker ist das Vertrauen.

Nichtsahnende Pendler dachten an diesem Mittwochmorgen vermutlich, dass jedes Schweizer Altersheim einen Tagesausflug in die Basler St.Jakobshalle machte. Der Altersdurchschnitt der Aktionärinnen und Aktionäre an der mit Spannung erwarteten ersten UBS-Generalversammlung seit der CS-Übernahme war gefühlt über 80.

Zur Story