In Städten wie Basel, Genf oder Zürich stehen sie inzwischen an jeder zweiten Ecke: E-Scooter. Von den Verleihern auf den Geschmack gebracht, entscheiden sich inzwischen auch immer mehr Schweizerinnen und Schweizer für den Kauf eines eigenen Elektro-Trottinetts.
Seit Beginn dieses Jahres findet ein regelrechter Boom statt: Im ersten Halbjahr 2019 kauften die Kunden der beiden Onlineshops Digitec und Galaxus fünfmal so viele akkubetriebene Trottinette wie im selben Zeitraum 2018.
Grosse Veränderungen gab es in den letzten Jahren bei den Preisen der verkauften E-Scooter: Heute kosten zwei Drittel der verkauften Trottis zwischen 400 und 600 Franken. Der Durchschnittspreis liegt bei 491.50 Franken. Vor einem Jahr gingen noch deutlich günstigere E-Scooter über die Ladentheke: Damals kosteten zwei Drittel der verkauften Artikel unter 400 Franken.
Die Veränderungen im Preisgefüge lassen sich unter anderem damit erklären, dass inzwischen mehr Modelle mit Strassenzulassung auf dem Markt sind. Mit einer Busse muss rechnen, wer auf Schweizer Strassen ohne Klingel, ohne Vorder- und Rücklicht und ohne Bremsen an beiden Rädern unterwegs ist. Erlaubt ist ausserdem eine Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h, bzw. 25 km/h mit Unterstützung durch Muskelkraft. Und die Leistung des Motors darf 48 Volt bzw. 500 Watt nicht überschreiten.
Erfüllt das Trotti diese Vorgaben nicht, darf es nur auf Privatgrundstück gefahren werden.
E-Scooter, die alle Kriterien für die Strassenzulassung erfüllen, sind typischerweise teurer als solche, die beispielsweise keine fixen Lichter haben: E-Scooter mit Zulassung kosten heute im Schnitt gut 700 Franken, solche ohne Zulassung dagegen nur rund 420 Franken.
Inzwischen verfügt etwa jeder vierte bei Digitec oder Galaxus verkaufte E-Scooter über eine Strassenzulassung, 2018 lag dieser Anteil noch bei unter 8 Prozent. (dfr)
Der Wildwuchs mit den E-Scootern ist mitnichten positiv: Diese Dinger ersetzen keine Autofahrten, sondern stehen wenn schon in Konkurrenz mit dem öV oder dem Mobilitätsmodus "zu Fuss". Dass die Menschheit in Industriestaaten dermassen unter grassierender Faulheit leidet, erinnert an die letzten Jahrzehnte des römischen Reichs.