Pro Helvetia schliesst Büro in Moskau, SBB transportieren Gepäck per LKW in die Berge und die Post macht ihre Paketboten hässig: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Trotz Angriffskrieg unterhält die Kulturstiftung des Bundes weiterhin ein Büro in Moskau. Jetzt hat der Stiftungsrat die Reissleine gezogen, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Er hat beschlossen, «dass die Aufrechterhaltung des Büros in Moskau in seiner derzeitigen Form nicht mehr möglich ist».
Pro Helvetia wird derzeit von einer Krise durchgeschüttelt. Direktor Philippe Bischof steht in der Kritik, weil er eine Liebesbeziehung mit einer ihm unterstellten Mitarbeiterin führt. Eine Mitarbeiterumfrage zeigte eine grosse Unzufriedenheit beim Personal und fehlendes Vertrauen in die Führung. Der angeschossene Direktor hat seinen Rücktritt angekündigt – allerdings erst auf Mitte 2025.
In einer konservativen katholischen Pfadigruppe waren bis vor kurzem zwei Priester aktiv, gegen die es aktuell Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs gibt. Wie die «SonntagsZeitung» schreibt, fand die Polizei bei einem davon Videoaufnahmen. Er hatte an einem Pfadianlass über längere Zeit die Brust eines Mädchens gefilmt. Der Kleriker steht auf der Schwarzen Liste der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK).
Gegen den zweiten Priester ermittelt derzeit die Bündner Staatsanwaltschaft. Stefan Loppacher, Präventionsbeauftragter der Bischofskonferenz, kritisiert die Passivität der katholischen Kirche: Nach solchen Vorwürfen müsste man bei der Pfadi Schutzkonzepte überprüfen und klären, welche Anforderungen es für die Priester gebe, um Zugang zu den Minderjährigen zu erhalten.
Für die Rettung der Credit Suisse (CS) hätte es andere Szenarien gegeben als die Übernahme durch die UBS - das sagte UBS-Chef Sergio Ermotti in einem Interview mit «Le Matin Dimanche». Man hätte sich allerdings früher darum kümmern müssen. «Leider hat man die Situation bei der Credit Suisse zu lange verschlechtern lassen», sagte er.
Die 3000 Stellen, die die fusionierte Bank abbauen wird, werden nicht alle bei der Credit Suisse gestrichen, so Ermotti. Das «Prinzip der Meritokratie» werde angewandt. «Es sind nicht 3000 Leute bei der Credit Suisse, die Fehler gemacht haben», so der UBS-Chef.
Im laufenden Jahr hat die Post die «dynamische Laufroutenplanung» eingeführt, Dyla genannt. Dyla soll die Paketzustellung optimieren. Viele langjährige Mitarbeitende empfinden die Umstellung jedoch als deutliche Verschlechterung ihres Arbeitsalltags, vor allem in der stressigen Vorweihnachtszeit.
Gegenüber «SonntagsBlick» beklagen sich Paketboten, dass das neue System mit dazugehöriger App unberechenbar und unökologisch sei. Die Verantwortlichen bei der Post wissen vom Unmut des Personals: «Wir sind uns bewusst, dass es gerade für langjährige Pöstlerinnen und Pöstler eine grössere Umstellung ist, ‹nach Plan› zu fahren», sagte eine Sprecherin.
Gleichzeitig betont das Unternehmen, die Tourenplanung sei inzwischen so komplex geworden, dass man für die Sortierung der Pakete technologische Unterstützung benötige.
Pro Jahr transportiert die ÖV-Branche um die 350'000 Gepäckstücke, etwa die Hälfte davon im Winter. Allerdings nicht immer per Schiene: Die SBB lassen das Gepäck per Lastwagen in die Berge transportieren, wie «SonntagsBlick» schreibt.
Vergangene Woche wurde auf Simap, dem Informationssystem über das öffentliche Beschaffungswesen, die Vergabe eines entsprechenden Auftrags in Höhe von 2.5 Millionen Franken publiziert. «Dieser Betrag beinhaltet Leistungen für fünf Jahre», sagte eine SBB-Sprecherin gegenüber der Zeitung. Dabei gehe es in den Regionen Nordostschweiz, Zürich, Aargau, Basel, Bern um Sammeltransporte, also Abholungen und Zustellungen an Bahnhöfen, zusätzlich um «Fernverkehrsfahrten» von Zürich ins Wallis und nach Graubünden.
Die SBB erklären den Bedarf an externer Unterstützung mit den grossen Mengen an Gepäck in der Wintersportsaison. Sie betonen jedoch, dass der Transport in LKWs nicht der Normalfall sei und das Reisegepäck vorwiegend auf der Schiene transportiert werde.
Das Bundesverwaltungsgericht platzt mit einem neuen Entscheid mitten in die politische Debatte um Asyl für verfolgte Frauen aus Afghanistan: Wie die «NZZ am Sonntag» schreibt, hält es fest, dass «ein selbstbestimmtes Leben für Frauen und Mädchen in Afghanistan unter dem aktuellen Regime nicht möglich ist».
Wegen des unerträglichen psychischen Drucks, dem sie ausgesetzt würden, hätten sie in der Schweiz ein Anrecht auf Asyl. Und damit auch auf Familiennachzug. Am kommenden Dienstag debattieren die Räte über zwei Vorstösse, die eine Korrektur der gegenwärtigen Asylpraxis des Staatssekretariats für Migration (SEM) fordern.
Diesen Sommer hatte das Amt unter der Leitung von Elisabeth Baume-Schneider entschieden, dass Afghaninnen Asyl erhalten sollen, weil sie aufgrund ihres Geschlechts verfolgt werden. Seither ist der Familiennachzug einfacher möglich. Bürgerliche Politikerinnen und Politiker wollen dies nun rückgängig machen.
Auf der Gläubigerliste der Signa Holding stehen zehn Gesellschaften und Unternehmen mit Schweizer Adresse. Auf Position 141: der Migros-Genossenschaftsbund, wie die «SonntagsZeitung» schreibt.
Immer wieder ging der Name der Detailhändlerin im Zusammenhang mit dem Verkauf der Globus-Warenhäuser an die Signa durch die Medien. Nun ist klar: Die Migros gehört tatsächlich zu den Gläubigern von René Benko. Die Migros nimmt dazu keine Stellung.
Neben der Migros hat auch die H. Kracht’s Erben AG Forderungen gegenüber der Signa angemeldet. Sie ist die Betreiberin des Luxushotels Baur au Lac in Zürich, der Weinhandlung Baur au Lac Vins und der gleichnamigen Garage. Neben weiteren Unternehmen tauchen Gesellschaften auf, die Personen zuzurechnen sind, die selbst bei René Benko investiert haben. Etwa die Kühne Holding von Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne. Ein bereits bekannter Gläubiger aus der Schweiz ist die Bank Julius Bär.
Genossenschaften galten bezüglich Mietkosten bislang als Insel der Glückseligen. Anders als renditegetriebene Immobilienfirmen stehen sie für bezahlbaren Wohnraum. Doch im Kanton Zürich steigen nun die Genossenschaftsmieten doch an, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.
Die Baugenossenschaft Frohheim (BGF) etwa erhöht in einigen Siedlungen die Miete auf einen Schlag um 25 bis 30 Prozent. Auch andere Genossenschaften erhöhen die Mieten. Die Allgemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ), die grösste Baugenossenschaft der Schweiz, kündigt durchschnittliche Mietzinserhöhungen von acht Prozent an, wobei es je nach Siedlung deutlich mehr sein könne.
Dass Genossenschaftsmieten weit stärker als Marktmieten steigen, ist eine Zürcher Spezialität. Für Zürcher Genossenschaften gilt ein anderes Preismodell als für Private, es richtet sich allein nach den Kosten. Offenbar haben sich einige Genossenschaften diesbezüglich verrechnet.
Kurz nach Beginn von Putins Angriffskrieg auf die Ukraine schloss sich die Schweiz den Russland-Sanktionen an. Seitdem dürfen keine Luxusgüter mehr nach Russland exportiert werden – erst recht keine Luxusuhr im Wert von 297’000 Franken, wie sie der Schweizer Zoll in einer Sendung nach Moskau entdeckte.
Seit Gültigkeit der Sanktionen sind dem Staatssekretariat für Wirtschaft Seco 200 Verdachtsfälle wegen mutmasslichen Verstosses gegen die Ukraine- und Belarus-Verordnung gemeldet worden, wie «SonntagsBlick» schreibt. Diese mündeten in bislang 40 Verwaltungsstrafverfahren. Davon wurden 28 Verfahren rechtskräftig abgeschlossen, mit 20 Einstellungsverfügungen und acht Strafbescheiden.
Der mutmassliche Sittener Schütze hat bereits als Minderjähriger Frauen belästigt, wie «Le Matin Dimanche» wissen will. Der 36-jährige Walliser war bereits verurteilt worden, weil er eine Lehrerin belästigt hatte, als er 15 Jahre alt war.
In der Folge ging er junge Frauen an, die er kannte. «Er war ein Kind. Er war dumm, aber nicht böse. Die Nachrichten waren von der beleidigenden Art», berichtet eine von ihnen der Zeitung. Mit der Zeit wurde das Problem immer grösser. In den sozialen Netzwerken «erstellte er falsche Konten mit meinem Vornamen und dem Nachnamen meines Freundes. Diese Belästigung begann sich auf meine Freunde auszuweiten».
Schliesslich erstattete sie Anzeige und 2011 wurde ein Strafbefehl erlassen. Danach wurde es immer schlimmer, aber die Nachrichten hörten plötzlich auf, ohne dass sie genau wusste, warum. (sda)
Na die Leute bei der UBS waren es ja wohl erst recht nicht oder?
Die Fehler haben letztlich die C-Level und der VR gemacht. Aber denen schiebt man ja lieber überrissene Löhne und Boni in den Hintern, als sie ernsthaft zur Verantwortung zu ziehen…
Solche Meldungen haben in den letzten Jahrzehnten immer stärker die Öffentlichkeit erreicht, so dass man Eltern, die ihre Kinder alleine mit Priestern, Pfarrern, usw. lassen, schon fast passive Mittäterschaft unterstellen kann. Das ist etwas drastisch formuliert, trotzdem sollte jeder Person aufgefallen sein, dass das Vergehen an Kindern ein strukturelles Problem der Institution Katholische Kirche ist. Wie anders sind allein all diese bekannt geworden Fälle zu erklären?