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Zuwanderung zieht nach Corona-Pandemie wieder deutlich an

Zuwanderung zieht nach Corona-Pandemie wieder deutlich an

18.08.2022, 12:54
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Ohne die Zuwanderung aus den EU- und Efta-Staaten w
Bild: sda

Knapp 38'000 Personen sind im ersten Halbjahr 2022 netto in die Schweiz eingewandert, knapp 12'000 mehr als in der gleichen Periode des Vorjahres. Ende Juni lebten 2.21 Millionen Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz.

Diese Zuwanderung ist stark arbeitsmarktorientiert, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Donnerstag mitteilte. Die Schweizer Wirtschaft habe sich nach der Pandemie gut erholt, deshalb seien mehr Erwerbstätige aus EU- und Efta-Staaten eingewandert. Die Nachfrage nach Arbeitskräften habe stark zugenommen.

Die Arbeitslosenquote in der Schweiz sank gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) im Juni 2022 auf tiefe 2.0 Prozent und gleichzeitig war die Zahl der offenen Stellen im ersten Quartal 2022 gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) noch nie so hoch seit Beginn dieser Zeitreihe im Jahr 2003.

Aus EU- und Efta-Staaten sind 11'526 Personen mehr in die Schweiz gezogen als in der Vorjahresperiode, insgesamt deren 75'098. Aus Drittstaaten wanderten netto 1528 Personen mehr in die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz ein. Im gleichen Zeitraum haben 33'801 Ausländerinnen und Ausländer die Schweiz verlassen. Der Wanderungssaldo lag damit im ersten Halbjahr 2022 netto bei 37'816 Personen.

Die meisten kommen aus Deutschland

Die meisten Einwanderer aus EU und Efta-Staaten in die ständige ausländische Wohnbevölkerung kamen im ersten Halbjahr 2022 aus Deutschland (14 Prozent), Italien (12 Prozent), Frankreich (11 Prozent), Portugal (6 Prozent) und Spanien (5 Prozent).

Bei der Einwanderung in die nicht ständige ausländische Wohnbevölkerung folgen nach Deutschland (14 Prozent), Portugal (11 Prozent), Italien und Frankreich (je 10 Prozent) Polen (9 Prozent) und Rumänien (7 Prozent).

Von den kontingentierten Aufenthaltsbewilligungen für Arbeitnehmende aus Drittstaaten sind gemäss der Mitteilung bis Ende Juni 40 Prozent der Kurzaufenthaltsbewilligungen L und 43 Prozent der Aufenthaltsbewilligungen B ausgeschöpft. Zudem wurden zwischen Januar und Juni 38'547 neue Grenzgängerbewilligungen erteilt, über 9000 mehr als in der Vorjahresperiode.

Die Anzahl meldepflichtiger Kurzaufenthalter betrug 155'329 Personen (Vorjahresperiode: 116'924). Meldepflichtige Kurzaufenthalte umfassen kurzfristige Stellenantritte bei Schweizer Arbeitgebern (60 Prozent), entsandte Arbeitnehmende (31 Prozent) sowie selbständige Dienstleistungserbringende (9 Prozent), die sich maximal während drei Monaten oder 90 Arbeitstagen im Kalenderjahr in der Schweiz aufhalten.

Vier von fünf im ersten Halbjahr 2022 zugewanderten Personen arbeiten im Dienstleistungssektor. (aeg/sda)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Grobianismus
18.08.2022 13:09registriert Februar 2022
Ich bin für eine gewisse Begrenzung der Zuwanderung. Im Gegensatz zur SVP jedoch nicht, weil ich ein Rassist bin, sondern weil wir einfach zu viele Menschen in diesem Land sind. Alles wird verbaut und jeder fährt auf der Strasse, wir haben einfach zu wenig Platz. Wenn die Einzelperson weniger Platz bräuchte und auch einmal das Velo benutzen würde, könnte man darüber streiten, nur ist bei so viel Wohlstand das Gegenteil der Fall...
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Fairness
18.08.2022 19:07registriert Dezember 2018
Immer mehr Menschen und von allem zu wenig. Neuerdings auch Wasser. Boden sowieso für Eigenversorgung und Wohnraum, Schulen, Lehrer, Strassen, usw. usw. Wie soll das gehen? Mit Rassismus hat das nichts zu tun. Mit Lebensqualität aber sehr viel.
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Schon wieder ein Rekord: Die Welt gibt mehr für Waffen aus denn je
Die weltweiten Militärausgaben haben 2023 wieder einen Höchststand erreicht.

Mit für diesen beispiellosen Anstieg verantwortlich sei auch der Krieg zwischen Russland und der Ukraine, hiess es in einem Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri, der am Montag veröffentlicht wurde. Demnach gibt kein Land so viel Geld für das Militär aus wie die Vereinigten Staaten. Deutschland hat nach Grossbritannien die zweitgrössten Militärausgaben in Europa.

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