Knapp 38'000 Personen sind im ersten Halbjahr 2022 netto in die Schweiz eingewandert, knapp 12'000 mehr als in der gleichen Periode des Vorjahres. Ende Juni lebten 2.21 Millionen Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz.
Diese Zuwanderung ist stark arbeitsmarktorientiert, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Donnerstag mitteilte. Die Schweizer Wirtschaft habe sich nach der Pandemie gut erholt, deshalb seien mehr Erwerbstätige aus EU- und Efta-Staaten eingewandert. Die Nachfrage nach Arbeitskräften habe stark zugenommen.
Die Arbeitslosenquote in der Schweiz sank gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) im Juni 2022 auf tiefe 2.0 Prozent und gleichzeitig war die Zahl der offenen Stellen im ersten Quartal 2022 gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) noch nie so hoch seit Beginn dieser Zeitreihe im Jahr 2003.
Aus EU- und Efta-Staaten sind 11'526 Personen mehr in die Schweiz gezogen als in der Vorjahresperiode, insgesamt deren 75'098. Aus Drittstaaten wanderten netto 1528 Personen mehr in die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz ein. Im gleichen Zeitraum haben 33'801 Ausländerinnen und Ausländer die Schweiz verlassen. Der Wanderungssaldo lag damit im ersten Halbjahr 2022 netto bei 37'816 Personen.
Die meisten Einwanderer aus EU und Efta-Staaten in die ständige ausländische Wohnbevölkerung kamen im ersten Halbjahr 2022 aus Deutschland (14 Prozent), Italien (12 Prozent), Frankreich (11 Prozent), Portugal (6 Prozent) und Spanien (5 Prozent).
Bei der Einwanderung in die nicht ständige ausländische Wohnbevölkerung folgen nach Deutschland (14 Prozent), Portugal (11 Prozent), Italien und Frankreich (je 10 Prozent) Polen (9 Prozent) und Rumänien (7 Prozent).
Von den kontingentierten Aufenthaltsbewilligungen für Arbeitnehmende aus Drittstaaten sind gemäss der Mitteilung bis Ende Juni 40 Prozent der Kurzaufenthaltsbewilligungen L und 43 Prozent der Aufenthaltsbewilligungen B ausgeschöpft. Zudem wurden zwischen Januar und Juni 38'547 neue Grenzgängerbewilligungen erteilt, über 9000 mehr als in der Vorjahresperiode.
Die Anzahl meldepflichtiger Kurzaufenthalter betrug 155'329 Personen (Vorjahresperiode: 116'924). Meldepflichtige Kurzaufenthalte umfassen kurzfristige Stellenantritte bei Schweizer Arbeitgebern (60 Prozent), entsandte Arbeitnehmende (31 Prozent) sowie selbständige Dienstleistungserbringende (9 Prozent), die sich maximal während drei Monaten oder 90 Arbeitstagen im Kalenderjahr in der Schweiz aufhalten.
Vier von fünf im ersten Halbjahr 2022 zugewanderten Personen arbeiten im Dienstleistungssektor. (aeg/sda)