Novartis hat im Rechtsstreit um die Bestechungsvorwürfe in den USA eine grundsätzliche Einigung erzielt. Diese ist noch nicht unter Dach und Fach. Sie sieht aber vor, dass Novartis 390 Millionen Dollar zahlen würde, wie der Pharmakonzern am Dienstag mitteilte.
Im Juni wurde bei einem Bundesgericht in Manhattan eine Klageschrift eingereicht, gemäss der Novartis Apotheken dafür bezahlt haben soll, Novartis-Medikamente statt Konkurrenz-Arzneien zu verkaufen. Die Zahlungen seien als Rabatte getarnt worden.
Novartis-Chef Joseph Jimenez wies die Vorwürfe bereits im Juli als unwahr zurück. Novartis habe spezialisierten Apotheken Rabatte gewährt, damit diese Krankenschwestern anstellen konnten, sagte Jimenez. Das Pflegepersonal habe dann Patienten geholfen, die beispielsweise gerade eine Nierentransplantation hinter sich hatten, ihre Medikamente einzunehmen.
Die nun erzielte grundsätzliche Einigung mit dem US-Justizministerium, den Bundesstaaten und dem Anzeigeerstatter ist noch nicht unter Dach und Fach. Der Abschluss hänge von der Aushandlung und Durchsetzung schriftlicher Vereinbarungen ab, die für alle Seiten akzeptabel seien, schreibt der Konzern.
Novartis strebe eine für alle Seite akzeptable Beilegung dieses Rechtsstreites an. Eine Haftung erkenne man weder an noch lehne man sie ab. «Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass Spezialapotheken eine wesentliche Rolle bei der Therapietreue und Unterstützung der Patienten spielen», schreibt Novartis.
Die Rückstellung der 390 Millionen Dollar hat den Reingewinn im dritten Quartal in die Tiefe gezogen. Er sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 42 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar.
Ein weiterer Grund für den Gewinnrückgang ist, dass Novartis im Vorjahresquartal wegen des Verkaufs von Aktien des US-Konzerns Idenix an den amerikanischen Konkurrenten Merck einen ausserordentlichen Gewinn erzielt hatte. (sda/meg)