Der Technologie- und Rüstungskonzern Ruag erhöht ab dem morgigen Tag der Arbeit für rund 650 seiner 4400 Schweizer Mitarbeitenden die wöchentliche Arbeitszeit von 40 auf 43 Stunden. Grund seien die Wettbewerbsnachteile durch die Aufhebung des Euro-Mindestkurses.
Betroffen sind deshalb gemäss Angaben des bundeseigenen Unternehmens vom Donnerstag vor allem die exportorientierten Bereiche. Die Massnahme wurde gemeinsam mit den Arbeitnehmer-Vertretungen ausgehandelt. Sie gilt für alle Mitarbeiterstufen. Ausgenommen sind Lernende, Schwangere und Stillende. Die Mehrarbeit ist vorerst befristet bis Ende 2015.
Die Erhöhung der Wochenarbeitszeit betrifft unterschiedliche Bereiche. Bei der auf das Recycling von Elektro- und Haushaltgeräten spezialisierten Ruag Environment müssen 62 Mitarbeitende künftig länger arbeiten.
Ebenfalls mehr leisten zum gleichen Lohn müssen gewisse Bereiche der Rüstungsdivision Ruag Defence. Bei der Geschäftseinheit Landsysteme sind dies 350 Mitarbeitende und in Teilen der Geschäftseinheit für vernetzte Operationsführung 120 Beschäftigte. Auch 125 Mitarbeiter der Unterstützungseinheiten der Division Defence sind in die Sparmassnahme eingebunden.
Allein mit Prozessoptimierungen, Nachverhandlungen und weiteren Massnahmen hätten die Nachteile des starken Frankens bislang nicht kompensiert werden können, begründet das Unternehmen den Schritt. Zusätzlich erschwerend habe sich auf die Ruag Environment der Preiszerfall auf den weltweiten Rohstoffmärkten ausgewirkt.
Ruag hatte schon Anfang Jahr Sparmassnahmen beschlossen und die Schliessung der Standorte Brunnen SZ, Hombrechtikon ZH und Mägenwil AG auf Ende 2015 respektive Anfang 2017 angekündigt. Davon sind insgesamt etwa 160 Arbeitsplätze betroffen. Alle Angestellte dieser Werke sollen an anderen Standorten weiterarbeiten können. (aeg/sda)