Bauern beschweren sich über Billig-Brot – dabei erleben sie ein absolutes Ausnahmejahr
Die Konsumentinnen und Konsumenten freuts, die Landwirtinnen und Landwirte hingegen weniger: Preisdumping bei Lebensmitteln. Besonders gross war der Aufschrei, als Aldi am 13. Oktober den Preis für das Pfünderli Halbweiss- oder Ruchbrot auf 99 Rappen senkte.
«Ein Pfünderli für 99 Rappen ist eine Schande», sagte Thomas Helbling, Präsident des Dachverbands Schweizer Mühlen, laut Tages-Anzeiger an einem Treffen der Schweizer Müller. Auch Markus Ritter, Präsident des Bauernverbands, kritisiert die Tiefpreise bei Lebensmitteln und fordert:
Das Problem liege darin, dass die Preissenkungen der Detailhändler Druck auf die Produzenten schaffe. Doch Zahlen des Bundesamtes für Statistik (Bfs) zeichnen ein anderes Bild: Die Schweizer Bauern steuern auf ein absolutes Ausnahmejahr zu.
16 Prozent mehr Gewinn
Im letzten Jahr stieg der Produzentenpreisindex für landwirtschaftliche Produkte in der Schweiz zum neunten Mal in Folge, wie die Zeitung schreibt. Schweizer Landwirte bekommen für ihre Güter also immer mehr und nicht weniger Geld.
Das BfS doppelt nach: «Die Landwirtschaft erlebt ein sehr gutes Jahr.» So titelt das Bundesamt eine Medienmitteilung von Mitte November. «Die Schweizer Landwirtschaft dürfte im Jahr 2025 eine Bruttowertschöpfung von 5 Milliarden Franken generieren, was einer Zunahme von 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht», steht in der Mitteilung.
Doch es wurde nicht nur mehr produziert, die Landwirtschaft verdiente damit deutlich mehr Geld. «Das sektorale Einkommen der Schweizer Landwirtschaft wächst deutlich», schreibt das BfS. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr gar um 16,6 Prozent. (leo)
