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Schlappe für die Post: WEKO verbietet Übernahme von Quickmail

Schlappe für die Post: WEKO verbietet Übernahme von Quickmail

19.01.2024, 07:3219.01.2024, 07:48
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Die Post darf die Quickmail-Gruppe nicht übernehmen. Dies hat die Wettbewerbskommission (Weko) entschieden.

Der Paketbote der Schweizerischen Post Vito Bochicchio liefert Pakete in Zuerich Hoengg, aufgenommen am Dienstag, 5. Dezember 2023 in Zuerich. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Weko verbietet der Post die Übernahme der Quickmail-GruppeBild: keystone

Die Übernahme würde unter anderem den Wettbewerb bei bestimmten Massenbriefsendungen beseitigen, teilte die Weko am Freitag mit. Zudem bestehe zur Übernahme durch die Post mindestens eine wettbewerbsfreundliche Alternative, schreibt die Weko.

Die Quickmail AG gilt als das erste private Unternehmen in der Schweiz, welches seit der Teilliberalisierung des Briefmarktes adressierte Sendungen zustellt. Vergangenen Juli hatte die Post dann angekündigt, die Quickmail Holding mit ihren die beiden Logistikunternehmen Quickmail und Quickpac vollständig übernehmen zu wollen. Zum Kaufpreis äusserten sich damals weder Post noch Quickmail.

Die Post begründete die Absicht zur Übernahme damals mit den anhaltend sinkenden Briefmengen und des intensiven Wettbewerbs im Paketmarkt. Deshalb könnten die beiden Unternehmen «nicht mehr eigenständig bestehen». Wie der Quickmail-Präsident damals ausführte, stehen dieser Entwicklung auf der anderen Seite «sehr hohe Betriebskosten» gegenüber welche einen rentablen Betrieb in Zukunft verunmöglichten.

Die Ankündigung der Quickmail-Übernahme durch die Post hatte namentlich in der Politik und in Wirtschaftskreisen zu teilweise heftiger geführt. Ohnehin wird der Übernahme-Hunger der in Staatsbesitz stehenden Post seit geraumer Zeit kritisch beäugt. (sat/sda)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bossac
19.01.2024 08:05registriert Juni 2014
Schlappe vor allem für die Quickmail und Ihre Mitarbeiter - bezweifle dass sich da eine bessere Lösung finden wird.
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Reli
19.01.2024 08:39registriert Februar 2014
Nach einigen Erfahrungen mit den Leistungen von UPS, DHL und DPD braucht es eigentlich gar keine Konkurrenz zur Post. Ihr Nutzen beschränkt sich allenfalls darauf, dass die Post sich weiterhin Mühe gibt und nicht allzu bequem wird. Von der Kritik nehme ich ausdrücklich die Fahrer der Paketdienste aus: die sind in meistens sehr freundlich; insbesondere wenn man den Druck berücksichtig, unter dem sie stehen.
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Chuchichäschtli
19.01.2024 08:58registriert März 2022
Na, dann ging der Plan die Direct Mail Company zu liquidieren und parallell mit einem günstigen Zukauf von Quickmail auf Kosten des Personals Einsparungen zu machen mal voll in die Hose.
Das gleiche dürfen sie jetzt gerne auch noch mit SwissSign machen.
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