Schweiz
Wirtschaft

Chinas Präsident Xi zu Staatsbesuch eingetroffen – Demonstrationen in Bern

Chinas Präsident Xi zu Staatsbesuch eingetroffen – Demonstrationen in Bern

15.01.2017, 12:3215.01.2017, 16:48
Mehr «Schweiz»
China's President Xi Jinping, center, and Swiss Federal President Doris Leuthard, right, inspect the honour guard during the arrival ceremony for Xi's two days state visit to Switzerland at  ...
Chinas Präsident Xi Jingping neben Bundespräsidentin Doris Leuthard am Flughafen Zürich.Bild: KEYSTONE

Der chinesische Präsident Xi Jinping ist zu seinem zweitägigen Staatsbesuch in der Schweiz eingetroffen. Er landete am Sonntagmittag auf dem Flughafen Zürich-Kloten zusammen mit seiner Gattin Peng Liyuan und einer grösseren Delegation.

Begrüsst werden das chinesische Staatsoberhaupt unter anderen von Bundespräsidentin Doris Leuthard und dem Zürcher Regierungspräsidenten Mario Fehr.

Der Staatsbesuch des chinesischen Staatspräsidenten ist auch für die Polizei eine Herausforderung: «Die Kapo Zürich ist mit einem Grossaufgebot in Walisellen vor Ort», bestätigt Kapo-Mediensprecher Schaub gegenüber watson. Auch ein Polizeihelikopter sei im Einsatz.

Über die Zahl der Einsatzkräfte gibt die Kapo keine Auskunft: «Wir machen grundsätzlich keine Angaben zur man-power», sagt Mediensprecher Schaub.

China

Das Programm von Xi

Den Auftakt des Besuchsprogrammes bilden am Sonntag in Bern die offiziellen Reden sowie ein Gala-Dinner, an dem neben Präsident Xi auch dessen Gattin teilnehmen wird. Die Gespräche beider Delegationen sind nach Angaben des Eidg. Departementes für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf Montag angesetzt.

Im Rahmen der offiziellen Gespräche ist ein Austausch über den Welthandel, das globale Finanzsystem, den Umwelt- und Klimaschutz sowie die Lage in Syrien und der Region geplant.

Bei den bilateralen Fragen steht die Zusammenarbeit in wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Belangen ebenso auf der Agenda wie die Kooperation im Finanzsektor, innerhalb der UNO, bei kulturellen Angelegenheiten, bei den Menschenrechten sowie in Umwelt-, Klima- und Energiefragen.

Teilnehmen werden neben Bundespräsidentin Leuthard und Präsident Xi Mitglieder beider Regierungen. Am Montag ist als Teil des Besuchsprogrammes zudem ein Rundtisch mit Repräsentanten der Schweizer Wirtschaft geplant. Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann will über eine Ausweitung des bestehenden Freihandelsabkommens sprechen, wie er bereits gegenüber Schweizer Radio SRF gesagt hat.

Proteste von Exil-Tibetern

epa05718505 A protester waves a Tibetan flag on the streets of Bern, prior to the state visit of Chinese President Xi Jinping, in Bern, Switzerland, 15 January, 2017. President Xi is on a state visit  ...
Demonstrant schwenkt eine Tibet-Flagge in Bern.Bild: EPA/KEYSTONE

Rund 400 Exil-Tibeter und ihre Unterstützer haben am Sonntag anlässlich des Besuchs des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Bern lautstark demonstriert. Bei einer unbewilligten Demonstration am Nachmittag wurden 14 junge Aktivisten verhaftet.

Die Teilnehmer der bewilligten Kundgebung vom Morgen forderten mehr Menschenrechte in Tibet und den Start eines Dialogs zwischen der chinesischen Regierung und dem Dalai Lama. «Xi Jinping: Stopp Folter in Tibet» und «Bringen wir Schweizer Demokratie nach Tibet und China» stand unter anderem auf den Transparenten der Demonstranten auf dem Unteren Waisenhausplatz.

Mit ihrer Kundgebung wollte die Gemeinschaft der Exil-Tibeter auf das Schicksal ihrer Landsleute aufmerksam machen, von denen sich eine grosse Zahl in chinesischer Haft befinden. Die Gemeinschaft spricht von 2000 politischen Gefangenen in Tibet seit 1992. Zudem seien seit 2009 145 Fälle bekannt, in denen sich Tibeterinnen und Tibeter aus Verzweiflung und Protest selbst verbrannten.

In einem Appell forderten die Tibeter und ihre Unterstützer Xi unter anderem auf, den Dialog mit dem Dalai Lama aufzunehmen und die Folter tibetischer Gefangener sofort einzustellen. (wst/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
28 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Balbok
15.01.2017 13:20registriert Januar 2016
Free Tibet ✌️
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Linus Luchs
15.01.2017 16:01registriert Juli 2014
In China werden Blogger, die sich kritisch über das Regime äussern, verhaftet und misshandelt. In der Schweiz rollt man diesem Regime den roten Teppich aus und pflegt das Geschäft. Ja, das Thema Menschenrechte steht auch auf dem Programm, fürs Protokoll. Mich würde mal wundernehmen, wie dieser Dialog abläuft. Etwa so stelle ich mir das vor:
"Sehr verehrter Herr Präsident, entschuldigen Sie bitte, aber wir sind ein wenig besorgt wegen der Einhaltung der Menschenrechte in China."
"Wir tun unser Bestes."
"Danke. Wir sind froh, das zu hören. Damit zum nächsten Punkt: Unser Freihandelsabkommen..."
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Dr Barista
15.01.2017 15:51registriert Juni 2016
Staatsbesuche am Sonntag? Da wundert es mich aber schon, dass die Armee einen Heli-Piloten gefunden haben der ausserhalb der Geschäftszeiten den ganzen Nachmittag über Bern rattert. Oder hatte JNSA etwas im Bundeshaus vergessen?
00
Melden
Zum Kommentar
28
Die SNB senkt die Zinsen deutlich – was das (für dich) bedeutet

Die SNB hat am Donnerstagmorgen verkündet, dass sie den SNB-Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent senkt. Die Zinsänderung gilt ab morgen, 13. Dezember 2024.

Zur Story