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Kantone pochen beim Rahmenabkommen auf Tempo

«Gespräche zügig zum Abschluss bringen»: Kantone pochen beim Rahmenabkommen auf Tempo

Die Ungeduld bei den Kantonen wächst. Sie erwarten vom Bundesrat, dass er beim Rahmenabkommen mit der EU die offenen Fragen rasch klärt. Danach wollen sie eine Gesamtbeurteilung vornehmen.
12.02.2021, 13:44
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Dauerthema EU-Rahmenabkommen: Der Nationalrat hat am Mittwoch erneut
Rahmenabkommen: Die Schweiz und die EU ringen um eine Lösung.Bild: sda

Der Bundesrat müsse die Gespräche mit der Europäischen Union zügig zu einem Abschluss bringen, fordert die Konferenz der Kantonsregierungen in einer Mitteilung vom Freitag. Die Klärung der offenen Punkte sei notwendig, um eine «faktenbasierte innenpolitische Diskussion» zu führen. Erst danach würden die Kantonsregierungen eine Gesamtbeurteilung des geplanten Abkommens vornehmen.

Dabei wird laut Mitteilung auch eine Analyse der Auswirkungen des neuen Abkommens zwischen der EU und Grossbritannien einfliessen. Allerdings machen die Kantonsregierungen klar, dass der gewählte Ansatz nicht mit dem bilateralen Weg der Schweiz kompatibel sei.

Steiniger Weg

Das institutionelle Rahmenabkommen mit der Europäischen Union liegt seit 2018 ausgehandelt auf dem Tisch, doch der Bundesrat hat den Vertrag noch nicht unterschrieben. Das Abkommen gilt im jetzigen Zustand nicht als mehrheitsfähig. Im Juli 2019 stellte der Bundesrat deshalb klar: Beim Lohnschutz, der Unionsbürgerrichtlinie und den staatlichen Beihilfen sind aus Sicht der Schweiz Korrekturen am Rahmenvertrag nötig. Ob der Bundesrat letzten November diese Stossrichtung bekräftigt hat, bleibt unklar. Er verzichtete aus taktischen Gründen darauf, seine Position öffentlich zu machen.

In Brüssel richten soll es Livia Leu. Der Bundesrat setzt in den verkorksten Verhandlungen mit der EU nämlich neu auf die langjährige Diplomatin. Leu löste Roberto Balzaretti als Chefunterhändlerin ab. Es ist klar, dass die Schweiz in den Verhandlungen wesentliche Verbesserungen in den drei genannten Punkten erreichen muss, wenn der Rahmenvertrag vor den Stimmberechtigten eine Chance haben soll. Der Widerstand von Gewerkschaften wie auch der bürgerlichen Parteien ist gross. (rwa/chmedia)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kronrod
12.02.2021 18:01registriert März 2015
Das Rahmenabkommen ist tot. Je eher sich das der Bundesrat eingesteht, desto besser.
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Schneider Alex
13.02.2021 06:33registriert Februar 2014
Leider ist nicht bei jedem politischen Problem ein Kompromiss möglich oder sinnvoll. So ist zum Beispiel jedes Schrittchen der Schweiz Richtung EU leider ein Schrittchen in Richtung Souveränitätsverlust der Schweiz.
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Reto32
12.02.2021 16:08registriert Juni 2017
"Der BR muss das InstA jetzt so schnell wie möglich unterzeichnen" und "Das Brexit-Abkommen ist kein Vorbild für die Schweiz"? Das sind ja Punkt-für-Punkt die Talking Points der EU-Kommission.

Botschafter Mavromichalis ist wohl wieder aktiv am Lobbying geworden
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