Ab Mittwoch werden in Coop-Filialen Kassenzettel nur noch an bedienten Kassen automatisch gedruckt. Wer am Self-Checkout seine Artikel scannt, kann künftig wählen, ob er eine Quittung will oder nicht, berichtet «20 Minuten».
Viele Kunden wünschten sich, dass Quittungen nicht mehr automatisch gedruckt werden, erklärt Coop. Denn so mancher schaut sich den Zettel gar nicht an und er landet im Papierkorb – das sei Papierverschwendung. Auf Garantie-Belege oder Rabatt-Bons habe die Massnahme keine Auswirkung.
An der bedienten Kasse werden die Belege hingegen weiterhin unaufgefordert gedruckt. Supercard-Besitzer haben aber die Möglichkeit, sich die Quittung per Mail zukommen zu lassen.
Volg und Lidl haben mit dem Kassenzettel-Zwang bereits Schluss gemacht. Seit dem 21. Oktober verzichtet Volg auf das automatische Drucken der Kassenbons. Gleichzeitig wird auch die Rückseite nicht mehr farbig bedruckt.
Lidl fragt die Kunden seit 2017, ob sie einen Beleg wünschen. Diejenigen Kunden, die einen Kassenzettel wünschen, erhalten ihn weiterhin. Die Rückmeldungen seien sehr positiv.
Denner plant per Mitte Januar 2020 einen Wechsel im Kassenbetrieb. Ab dann sollen Belege nicht mehr automatisch ausgedruckt werden.
Zwar will auch die Migros ihren Kunden in Zukunft die Wahlfreiheit ermöglichen. Wann es soweit ist, ist jedoch noch unklar. Es müssten Änderungen im Kassensystem vorgenommen werden, sagt der Detailhändler. Die aktuellen Belege seien jedoch bereits deutlich kürzer als früher. Die Migros betont aber auch: Ein Beleg sei eine Kaufbestätigung und somit ein Nachweis, falls man etwas umtauschen muss oder kontrolliert werde.
Bei Aldi Suisse hält man aus Kontrollgründen noch an den Belegen fest. Ein Verzicht des Kassenzettel-Zwangs sowie eine entsprechende technische Lösung sei aber ebenfalls in Planung, lassen die Verantwortlichen verlauten.
Coop-Sprecherin Andrea Bergmann sagt dazu zur «Aargauer Zeitung»: «Bei uns kann man einen Artikel auch ohne Quittung zurückgeben.» Denn bei ihnen zähle die Zufriedenheitsgarantie. Bei teureren Produkten lohne es sich jedoch nach wie vor, den Kassenbeleg aufzuheben.
Auch zur Kaufkontrolle werde die Quittung grundsätzlich nicht mehr benötigt: «Stichproben werden meist am Terminal definiert, bevor der Zahlvorgang überhaupt ausgelöst wird», sagt Bergmann. Die beiden wichtigsten Funktionen eines Belegs könnten somit umgangen werden.
Coop rechnet, dass mit den neuen Massnahmen jährlich bis zu 60 Tonnen Papier gespart werden können.
Lidl verzichtet bereits seit über zwei Jahren auf den Belegzwang. Ausserdem verzichtet der Detailhändler auf Zusatzinformationen auf den Kassenzetteln. So konnte die Zettellänge um über 10 Prozent reduziert werden. Insgesamt habe er den Papierverbrauch so um über 30 Prozent reduzieren können, sagt der Detailhändler.
Volg rechnet mit Einsparungen von rund 11'000 Kilometer Kassenrollen-Papier pro Jahr.
(kün / Aargauer Zeitung/Sarah Kunz)
NUR WENN der Kunde EXPLIZIT einen Kassenzettel verlangt, sollte dieser gedruckt werden.
UND WENN der Kunde eine Supercard/Cumulus Karte hat oder wie auch immer das Hauseigene Kundenprogramm heisst, sollte dieser direkt in der App gespeichert werden.
Allermensch redet von Digitalisierung etc. aber bei solchen pragmatischen Punkten/Themen scheitern wir jeweils grossartig.
ich bin vielleicht zu faul oder zu gleichgültig in diesem bereich. aber kann mir mal jemand sagen, wieso man für einen einkauf von wenigen franken (gipfeli + redbull) einen kassenzettel verlangt und diesen einpackt?
ich bekomme auch spesen, aber zettel für 3 franken würde ich NIE in der buchhaltung abgeben.