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Vorerst kein legales Kiffen in der Stadt Zürich – BAG-Bewilligung fehlt

Legales Kiffen in der Stadt Zürich muss verschoben werden – BAG-Bewilligung fehlt

05.10.2022, 10:53
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Der auf diesen Herbst geplante Start des Zürcher Cannabis-Pilotprojektes «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung» muss verschoben werden. Weil die Freigabe durch den Bund fehlt, kann das Cannabis noch nicht angebaut werden.

Das legale Kiffen in der Stadt Zürich wird auf das erste Halbjahr 2023 verschoben. Wie Stadt und Universität Zürich am Mittwoch gemeinsam mitteilten, liegt der Grund dafür in Bern, genauer beim Bundesamt für Gesundheit BAG.

Dieses habe die abschliessende Freigabe noch nicht erteilt. Dies liege unter anderem an der Komplexität des Projektes mit seinen unterschiedlichen Bezugsstellen.

epaselect epa09898626 A man smokes a joint as people take part in a parade to mark the so-called 420 World Cannabis Day in Bangkok, Thailand, 20 April 2022. The annual 420 or 4/20 is known in cannabis ...
Rund 2100 Konsumentinnen und Konsumenten sollen auf legalem Weg Cannabis kaufen können.Bild: keystone

Ohne Freigabe kein Hanfanbau

Ohne diese Freigabe durch das BAG dürfen die Studienverantwortlichen aber nicht mit dem Hanfanbau beginnen. Und weil während der Wintermonate kein Cannabis angebaut werden kann, verschiebt sich nun der Verkaufsstart ins erste Halbjahr 2023.

Die Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer, also die «legalen Kiffer», werden aber schon einige Monate zuvor ins Projekt aufgenommen. Seit Juni haben sich 1700 Interessierte auf eine Warteliste setzen lassen. 2100 Plätze stehen zur Verfügung - weitere Anmeldungen sind also noch möglich.

2100 Kiffer gesucht

Beim dreijährigen Forschungsprojekt «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung», welches die Stadt zusammen mit der Psychiatrischen Universitätsklinik durchführt, sollen rund 2100 Konsumentinnen und Konsumenten auf legalem Weg Cannabis kaufen können.

Ziel ist es, die Auswirkungen eines regulierten Bezugs auf die Gesundheit und das Konsumverhalten zu erforschen. Zwei Schweizer Produzenten werden das Projekt mit Cannabisprodukten aus Bio-Anbau und mit unterschiedlichen THC/CBD-Gehalten beliefern.

Spezieller Ausweis für Polizeikontrollen

Abgegeben wird das Cannabis in Apotheken, dem Drogeninformationszentrum und so genannten Social Clubs, in denen sich Konsumentinnen und Konsumenten zum Kaufen und Kiffen treffen können. Damit sollen auch jene erreicht werden, die offizielle Stellen eher meiden.

Diese Studienteilnehmenden werden pro Monat maximal 10 Gramm THC erhalten. Für den Fall, dass sie in eine Polizeikontrolle kommen, erhalten sie einen speziellen Ausweis, der sie zum Kauf, Besitz und Konsum der Studiendrogen berechtigt.

(yam/sda)

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72 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lowend
05.10.2022 13:16registriert Februar 2014
Das interessante ist, dass diese Studie eigentlich seit Jahrzehnten in jeder Region des Landes ohne Bewilligung des BAG stattfindet, denn egal, wie man sich das Ding anschaut; wer in der Schweiz kiffen will, der kifft.
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Basswow
05.10.2022 13:39registriert März 2014
Schaut mal dorthin wo es schon lange legalisiert worden ist…🙈es funktioniert! Und spült Kohle $ in die Kasse, trocknet den Schwarzmarkt aus (das wollen aber die Nutzniesser nicht) und entlastet die Polizei.

…Das geht noch ewig 🤦🏽‍♂️ doofes BAG 🤷🏽‍♂️
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stegiKnüller
05.10.2022 13:57registriert Dezember 2020
die BAG-Schlafmützen kommen ein Mal mehr nicht in die Gänge.
„Komplexität des Projektes “ dass ich nicht lache. seit vielen Jahren in der Pipeline und jetzt wieder blockiert. aber was kann man/Frau schon von einer Behörde erwarten, die Anfangs Corona noch mit TeleFAX kommunizierte.
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