Eine Studie, die die Stadt Zürich in Auftrag gegeben hat, kommt zum Schluss, dass sich Zürcherinnen und Zürcher nachts auf der Strasse nicht sicher fühlen, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Das trifft auf jeden fünften von den 2200 Befragten zu – andere gehen aus Sicherheitsgründen gar nicht erst alleine nachts raus.
Interessant: Vor allem junge Menschen fühlen sich nachts nicht sicher.
Von der grossen Mehrheit wird der Kreis 4 am stärksten gefürchtet und dort vor allem die Umgebung der Langstrasse. Die Befragten haben Sorge, dass sich in diesem Gebiet mehr gewaltbereite Menschen aufhalten. Ebenfalls als Sicherheitsrisiko werden die vielen betrunkenen Partygänger, Dealer, Prostituierte und Drogenabhängige eingestuft.
Das Unsicherheitsgefühl stimmt nicht ganz mit der tatsächlichen Bedrohungslage überein. Betrachtet man etwa die Zahl der Diebstähle in der Kriminalstatistik aus dem Jahr 2015, zeigt sich, dass die Langstrasse längst nicht der gefährlichste Ort in der Stadt ist. Im Kreis 1 wurden letztes Jahr 5600 Diebstähle gemeldet, im Kreis 4 «nur» 2100.
Da von 2014 bis 2015 auch die Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten zugenommen hat (von 280 auf mehr als 400 Fälle), testete ein Teil der Umfrage die Haltung gegenüber der Polizei. Laut der NZZ waren die Resultate eindeutig: Die Einsatzkräfte geniessen ein grosses Vertrauen. Auf einer Skala von 1 (sehr wenig Vertrauen) bis 10 (sehr hohes Vertrauen) erteilen die Befragten der Polizei im Durchschnitt eine Note von 8,1.
Doch: Ein Drittel der Befragten sagt aus, dass die Stadtpolizei nicht alle Menschen gleich behandelt. Vor allem dunkelhäutige und ausländisch aussehende Personen sowie Migranten und Asylsuchende stünden eher im Fokus der Polizisten. (rwy)