Grün oder liberal? Zürcher GLP will im Ständerats-Rennen keine Wahlempfehlung abgeben
Die Zürcher Grünliberalen haben für den zweiten Ständeratswahlgang Stimmfreigabe beschlossen. Der Vorstand konnte sich am Donnerstagabend weder für Ruedi Noser (FDP) noch für Marionna Schlatter (Grüne) entscheiden.
Für die GLP war es eine eigentliche Schicksalsfrage: Ist die Partei im Grundsatz eher liberal oder doch eher grün? Diese Frage konnte der Vorstand trotz «transparenter Auslegeordnung und einer offenen Debatte» nicht beantworten. Wie er mitteilte, wird er deshalb für keinen der beiden Kandidierenden eine Wahlempfehlung abgeben.
Beide Kandidierenden würden nur einzelne Aspekte der grünliberalen Politik vertreten. Die GLP-Mitglieder könnten deshalb den Kandidaten oder die Kandidatin ihrer Wahl unterstützen. Es stehe ihnen auch frei, sich in einem der beiden Komitees zu engagieren.
Duell zwischen Noser und Schlatter
Am 17. November kommt es im Kanton Zürich zum Duell zwischen den beiden noch verbliebenen Ständerats-Kandidierenden Noser und Schlatter. Die anderen Kandidierenden, darunter Roger Köppel (SVP) und Tiana Angelina Moser (GLP), zogen sich bereits zurück.
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Auf Anhieb gewählt wurde am 20. Oktober erst der bisherige SP-Ständerat Daniel Jositsch. Ruedi Noser kam zwar auf den zweiten Platz, verpasste aber das absolute Mehr. (sda)