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SVP Zürich: Gesamte Parteileitung tritt nach Wahlschlappe zurück

Knall bei der SVP Zürich: Gesamte Parteileitung tritt nach Wahlschlappe zurück

29.03.2019, 13:0629.03.2019, 15:30
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ARCHIVBILD ZUM RUECKTRITT DER PARTEILEITUNG DER SVP ZUERICH NACH DER WAHLSCHLAPPE, AM FREITAG, 29. MAERZ 2019 - Ulrich Pfister, Kantonsrat, Gregor Lutz, Nationalrat, Konrad Langhart, Praesident SVP de ...
Konrad Langhart (r., Parteipräsident) und Stefan Schmid.Bild: KEYSTONE

Die Zürcher Kantonalsektion der SVP zieht die Konsequenzen aus der Wahlniederlage vom vergangenen Sonntag. Der Parteipräsident Konrad Langhart, die beiden Vizepräsidenten Gregor Rutz und Stefan Schmid sowie die zwei Parteisekretäre Roland Scheck und Christoph Bähler treten von ihrem Ämtern zurück, teilte die SVP des Kantons Zürich am Freitag mit.

Am nächsten Montag wird bei einer ausserordentlichen Kantonalvorstandssitzung über die Reorganisation der Parteileitung entschieden. Der Rücktritt der Parteileitung erfolgt auf den zweiten April.

Offenbar erfolgte der Rücktritt nachdem Christoph Blocher ein Machtwort gesprochen hatte. Dies berichtet der Tages Anzeiger unter Berufung auf gut informierte Quellen. Demnach habe an der Parteivorstandssitzung von Dienstag zunächst Präsident Konrad Langhart das Wort ergriffen. Dann sei eine Stille entstanden, worauf Blocher das Wort ergriffen und den Tarif bekannt gegeben habe.

Präsident sieht sich als Bauernopfer

«Ich bin ein Bauernopfer, trage aber ein Stück weit auch Verantwortung», sagte Konrad Langhart am Freitag zu seinem Rücktritt als Präsident der SVP Zürich. Der Wunsch nach frischen Köpfen in der Parteileitung sei diese Woche vom Parteivorstand geäussert worden.

Zur Frage, ob auch SVP-Übervater Christoph Blocher Druck gemacht habe, sagte Langhart: «Herr Blocher hat sicher seinen Einfluss geltend gemacht.»

Der Parteipräsident räumt mit Blick auf die Wahlschlappe vom letzten Sonntag durchaus Fehler ein. «Ich wollte die SVP wieder zurück zu den Wurzeln, zur Basis führen. Das ist mir zu wenig gelungen.»

Allerdings glaubt er nicht, dass der geschlossene Rücktritt der Parteileitung alle Probleme der SVP lösen werde. Das Image der Partei werde auf nationaler Ebene gemacht.

Ein Stück weit trete er auch aus eigenen Stücken zurück. «Wenn es im Herbst bei den nationalen Wahlen wieder Verluste gibt, kann und will ich nicht die Verantwortung übernehmen.» Zudem sei er der falsche Mann, wenn intern ein härteres Auftreten der Partei gefordert werde. (jaw/sda/cma)

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103 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Baltasar
29.03.2019 13:11registriert April 2015
Ehm wie was warum? SRF war doch schuld ...
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Hierundjetzt
29.03.2019 13:21registriert Mai 2015
Huch was für ein Weltuntergang 💔 Und der Köppel schicken wir im Herbst auch noch in die Versenkung. So geht das
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rönsger
29.03.2019 14:08registriert Dezember 2014
Ha, Rücktritte nach einem Machtwort von Christoph B.? So selbständig sind also diese Parteioberen? Dabei wäre es doch sicher an der Zeit, statt zurückzutreten erst einmal dafür zu sorgen, dass solche rückwärtgewandte Machtworte aus Herrliberg künftig ausbleiben - vielleicht wäre das eine Möglichkeit, damit die Partei wieder nach vorne blicken kann.
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