Die ganze Aufregung rund um den wegen massiver Drohungen abgesagten «Gender-Tag» in der Zürcher Gemeinde Stäfa hat sich noch nicht gelegt, da kommt schon die nächste Veranstaltung in den Fokus von Rechten: die «Drag Story Time» in der Pestalozzi-Bibliothek in Oerlikon. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger».
Der Anlass soll am Samstag über die Bühne gehen. Das Konzept: Drag Queens lesen Geschichten für Kinder vor. Laut Veranstaltern soll «spielerisch die Vielfalt in der Gesellschaft gefeiert werden». Bereits seit vier Jahren und 25 Mal fanden solche Vorlesungen in Zürich statt.
Bereits letztes Jahr kam es bei einer solchen Vorlesung zu einem Aufmarsch von Neonazis – mit Fackeln und Transparenten. Die «Weltwoche» hatte zuvor kritisch über den anstehenden Anlass berichtet.
Im Zuge der momentan aufgeheizten Stimmung ist der Aufruhr in der rechten Szene aber ungleich grösser und laut «Tages-Anzeiger» sind diesmal auch Corona-Skeptiker, Reichsbürger und andere Verschwörungstheoretiker dabei. Und auch SVP-Nationalrat Andreas Glarner macht auf den sozialen Medien seine Anhänger scharf.
Das Aufheulen der Linken + Netten in der Causa Stäfa lässt nur einen Schluss zu: Wir haben sie bei ihrem unappetitlichen Handeln ertappt. Unsere Kinder sind der Schule anvertraut! DragQueens, Transgender etc. haben in der Schule nichts zu suchen!
— Andreas Glarner (@andreas_glarner) May 16, 2023
Die Pestalozzi-Bibliothek hat bisher rund zwei Dutzend Hass-Mails erhalten und aufgrund der Bedrohung die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» sagt Direktor Felix Hüppi: «Im Gespräch äusserte die Polizei, dass in diesen Kreisen online oft mehr Wind gemacht wird, als dann in der Realität sichtbar wird. Aber nur schon, dass wir bei einer Kinderveranstaltung in der Bibliothek mit physischer Gewalt rechnen müssen, erschreckt mich.» (aeg)
Haben denn die Neonazis auch ein Problem mit Puppentheater, Kindermusicals etc?