ETH-Mensa erhöht Menüpreise – Studis toben
Unschöne Überraschung zum Semesterstart: Studentinnen und Studenten, die sich an der ETH-Mensa Polyterrasse verköstigen möchten, müssen neu mehr für ihre Menus bezahlen. Für ein Vegi-Menu müssen die Studis 50 Rappen mehr auf den Tisch legen, insgesamt sieben Franken. Und das Fleisch-Menu kostet neu 8.50- statt 7.50-.
Die ETH begründet den Entscheid auf ihrer Website mit gestiegenen Einkaufspreisen und Umsatzeinbussen. So arbeiteten seit der Corona-Pandemie deutlich mehr Mitarbeiter im Homeoffice, wodurch diese dann auch nicht mehr in der Mensa konsumieren würden. Zumal die Mitarbeiterpreise markant höher sind als die Studipreise, würde sich das klar im Umsatz zeigen, was auch eine gesteigerte Nachfrage bei den Studenten nicht wettmachen könne.
Und was meinen die Studis? watson-Leser und ETH-Student René ist empört:
In einem Gruppenchat, der dem Newsportal «Nau.ch» vorliegt, kündigt die Studentenschaft Widerstand an. Ein Teilnehmer ruft gar zum Hungerstreik auf – und erhält grossen Zuspruch.
Ein weiterer Knackpunkt, der den Studis grossen Ärger bereitet, ist die Änderung, dass es ab jetzt keine zweite Portion mehr zu holen gibt.
ETH zeigt Verständnis
ETH-Sprecherin Franziska Schmid hat gegenüber Nau.ch Stellung genommen. Mit negativen Rückmeldungen habe man bereits vor den Anpassungen gerechnet: «Preiserhöhungen sind nie angenehm.» Allerdings halte sie die Preiserhöhungen bei den Studis für «moderat».
Trotzdem zeige sie Verständnis für die empörten Studentinnen und Studenten. Zum möglichen Streik kommentiert Schmid: «Selbstverständlich haben ETH-Studierende das Recht, sich wegen der Preiserhöhungen Gehör zu verschaffen. Und natürlich steht es allen frei, wann sie wo essen wollen.»
Zur Kritik an der Nachschöpf-Regelung hält sie jedoch dagegen. Es gäbe immer noch genug, man habe bloss den Prozess geändert:
Auch Mitarbeiterschaft hässig
Doch auch bei dem Teil der ETH-Mitarbeiterschaft, der nicht im Homeoffice arbeitet und sich weiterhin in der Mensa verpflegt, ist der Unmut über die Preiserhöhung gross. Denn auch ihre Menus sind davon nicht verschont worden – auf alle gibt es neu einen Pauschalzuschlag von 1.60- Franken, im Schnitt also ein Aufschlag von 15.5 Prozent.
Auf einem ETH-Online-Forum beschweren sie sich deutlich: Der Preisanstieg stehe überhaupt nicht im Verhältnis zum gewährten Teuerungsausgleich von einem Prozent.
Die ETH möchte trotzdem an der Preiserhöhung festhalten, so Franziska Schmid. In Anbetracht der Sparmassnahmen des Bundes könne die Eidgenössische Technische Hochschule nicht das ganze Defizit übernehmen.
(cpf)
