Nach dem Bremsmanöver eines Lastwagenchauffeurs wurde der Üetlibergtunnel am Dienstag Morgen gesperrt. Bei der Vollbremsung sind mehrere hundert Liter Formaldehyd ausgelaufen. Mehrere Personen klagten über Atembeschwerden und Übelkeit und wurden mit dem Rettungswagen in den Spital gefahren. Das sagte ein Mediensprecher der Kantonspolizei Zürich auf Anfrage von watson.
Um 08.15 Uhr kam es zu dem Unfall, wie Viasuisse mitteilte. Polizei und Feuerwehr rückten mit Grossaufgeboten aus. Zu Beginn war nicht klar, um welche Flüssigkeit es sich bei dem Transportgut handelte. Fachleute stellten dann fest, dass es sich bei der Flüssigkeit um Formaldehyd handelt. Dies ist ein stechend riechender chemischer Stoff, der unter anderem bei der Textilveredelung sowie bei der Herstellung von Farbstoffen verwendet wird. Bei hoher Konzentration ist Formaldehyd tödlich.
Die Polizei rät Personen, die im Zusammenhang mit dem Vorfall unter tränenden Augen, Atembeschwerden und/oder Übelkeit leiden, sich an ihren Hausarzt zu wenden.
Zurzeit steht ein Grossaufgebot der Polizei und von Spezialisten des Forensischen Instituts im Einsatz.
Der Üetlibergtunnel ist ein zentraler Teil der Zürcher Westumfahrung. Ist er gesperrt, kommt es zu grösseren Staus. Wie Viasuisse am späten Vormittag mitteilte, wurde im Üetlibergtunnel eine Überleitung mit Gegenverkehr in der Tunnelröhre Richtung Basel installiert. (tog/wst/sda)